Screenshot des Videos das angeblich die Enthauptung des US-Journalisten James Foely durch einen britischen IS-Kämpfer zeigt. Foto: dpa

Großbritannien und die Welt sind erschüttert: Der IS-Mann, der den US-Journalisten Foley in einem Video enthauptet soll Brite sein. Europa muss sich gegen die IS-Kämpfer aus den eigenen Staaten wappnen, findet Chefredakteur Christoph Reisinger. Auch in Deutschland.

Wer das für Alarmismus gehalten hat, sieht sich nach der Enthauptung des Amerikaners James Foley korrigiert. Im Irak und in Syrien braut sich tatsächlich eine neue, eine große Gefahr für Europa und Nordamerika zusammen. Denn mehrere Hundert Europäer kämpfen dort in den Reihen islamistischer Banden wie des Islamischen Staats (IS).

Welches terroristische Potenzial in diesen Dschihadisten steckt, erfahren und erleiden die vom IS Gehetzten, Geschundenen und Vertriebenen in den umkämpften Gebieten. Mehr und mehr erfährt es aber auch die Heimat. So im Mai, als mutmaßlich ein französischer Heimkehrer aus dem Syrien-Krieg im Jüdischen Museum in Brüssel zwei israelische Besucher und zwei Mitarbeiter erschoss. So im Juni, als die deutsche Polizei einen französischen IS-Rekrutenwerber in Berlin festnahm. Und nun mit der Ermordung des Amerikaners Foley mutmaßlich durch einen britischen IS-Schergen.

Die Zurschaustellung von Opfern und Taten in Propagandavideos ist besonders schäbig. Nur einen Vorteil hat sie: Es bleibt kein Raum für Missverständnisse, welch üblen Geistes Kinder die Urheber sind.

Es gilt, sich gegen sie zu wappnen. Durch eine gesetzliche Ausweitung polizeilicher Möglichkeiten im Umgang mit Dschihadisten, die mit ihren europäischen Pässen in die Heimat zurückreisen. Vor allem aber durch einen intensiven Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden innerhalb Europas – und auch Deutschlands.