Fachkräfte aus aller Herren Länder – hier eine chinesische Altenpflegerin beim Wohlfahrtswerk in Stuttgart – werden von deutschen Unternehmen angeworben. Doch die Behörden können nicht Schritt halten Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Immer mehr ausländische Fachkräfte kommen nach Baden-Württemberg und in die Region Stuttgart. Das freut die Unternehmen – aber überfordert die Behörden, die Tausende Anerkennungsanträge bearbeiten müssen und dafür kein zusätzliches Personal bekommen. Ein untragbarer Zustand.

Stuttgart - Die deutsche Wirtschaft brummt. Sie braucht qualifizierte Arbeitskräfte, von denen es im eigenen Land offenbar nicht genug gibt. Also blickt man allenthalben über die Grenzen – und wirbt inzwischen tausendfach Mitarbeiter im Ausland an. Besonders die Pflege- und Erzieherberufe müssen die immer größeren Lücken mit Fachkräften aus aller Welt ausfüllen. Und die kommen inzwischen auch. Doch sie stoßen auf unnötige Hindernisse.

Den Regierungspräsidien, die die oft umfangreichen Anerkennungsanträge bearbeiten müssen, fehlt schlicht das Personal. Ein besonders krasses Beispiel ist das der Krankenpflegebranche. Da wird vom Land durchaus sinnvoll entschieden, die Aufgabe bei der Stuttgarter Behörde zu bündeln. Mehr Leute gibt es dafür aber nicht. Stattdessen sinken die Kapazitäten sogar um drei Viertel. Das ist ein Armutszeugnis für eine Region, die zwar wirtschaftlich brummt, damit aber verwaltungstechnisch offenkundig nicht mithalten kann.

Die Folge sind monatelange Wartezeiten und frustrierte Bewerber. Wenn sich das herumspricht, können sich die Unternehmen aus dem Land ihre Anwerbeversuche in Zukunft sparen.