Nach dem Weggang von Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann wird im Stuttgarter Rathaus über einen Neuzuschnitt der Referate diskutiert Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Mit dem Wechsel von Susanne Eisenmann an die Spitze des Kultusministeriums verliert Stuttgart eine profilierte Schulbürgermeisterin. Gewinnt die Stadt gleichzeitig auch etwas?

Stuttgart - Susanne Eisenmann wird Kultusministerin. Das beinhaltet dreierlei: Vorweg einen persönlichen Erfolg für die langjährige Stuttgarter CDU-Bürgermeisterin. Zweitens: einen schönen Gruß von CDU-Chef Thomas Strobl an das Großstadtpublikum, denn mit Personen verbinden sich immer auch inhaltliche Positionen. Eisenmann steht in der CDU für Modernität. Das äußert sich beispielsweise in der Offenheit für Gemeinschaftsschulen. In der Schulpolitik geht die CDU damit auf Konsenskurs mit den Grünen – mit allen Chancen und Risiken.

Drittens bedeutet der Weggang von Eisenmann, dass sich im Stuttgarter Rathaus neue Möglichkeiten eröffnen. Auch neue Chancen. Unbestritten hat die 51-Jährige in der hiesigen Schullandschaft einiges bewegt. Ebenso im Sport- und Kulturbereich. Man darf jedoch Zweifel haben, ob das Referat Kultur, Bildung und Sport als Drei-Sparten-Ressort nicht überdimensioniert ist. Folgerichtig wird jetzt nicht nur über Nachfolgekandidaten diskutiert, sondern auch über einen neuen Zuschnitt.

Auf Landesebene erfährt die Kultur durch die Berufung der Chefin der Stuttgarter Kunstakademie, Petra von Olschowski, zur Staatssekretärin im Wissenschafts- und Kunstministerium eine Aufwertung. Die Kulturstadt Stuttgart sollte einen ähnlichen Akzent setzen.

jan.sellner@stzn.de