Die Zahl der Einbrüche in Stuttgart geht zurück. Foto: dpa

Nach den traurigen Rekordwerten bei Wohnungseinbrüchen 2014 zeigen die Anstrengungen der Polizei in Sachen Einbruchsbekämpfung nun Früchte, kommentiert Redakteur Wolf-Dieter Obst.

Stuttgart - Da sage noch einer, es bringe nichts, wenn sich die Polizei konzentriert um ein Brennpunktthema kümmert. Nach den traurigen Rekordwerten bei Wohnungseinbrüchen 2014 bessert sich die Lage – in Stuttgart, in der Region. Die Fallzahlen, so der Trend, sind eingedämmt.

Woran das liegt? Offenbar daran, dass die Polizei nicht nur nach dem Gießkannenprinzip Wohngebiete durchstreift und Präventionsflugblätter verteilt. Vielmehr zahlt es sich aus, Technik und Personal darin zu investieren, die Wege reisender Banden möglichst frühzeitig zu erkennen. Bei Rasterfahndungen auf den Fernstraßen wurden manche Gruppen erwischt. Dazu gehören auch täterorientierte Ermittlungen, um Strukturen zu erkennen und den vermeintlichen Gelegenheitseinbrecher als Bandenmitglied zu entlarven. Die Justiz zieht mit.

Besonders deutlich wird die Wirkung bei Banden aus Georgien. Die hatten 2014 der Polizei schwer zu schaffen gemacht. Inzwischen taucht kaum mehr ein Verdächtiger als Wohnungseinbrecher auf. Offenbar hat sich herumgesprochen, dass hier schnell lange Haftstrafen drohen. Freilich: Vertrieben sind die Täter nicht. Ein Fahnder sagt, dass diese Kreise nur umgeschult hätten. Vom Einbrecher zum gewerblichen Ladendieb. Reine Risikoabwägung, denn damit kommt man nicht so schnell ins Gefängnis. Deshalb: Es gibt weder für die Polizei noch für die Bürger Grund zur Entwarnung.

wolf-dieter.obst@stzn.de