Donald Trump führt die Republikaner in die Präsidentenwahl. Foto: AFP

Donald Trump verspricht bei seiner ersten Rede als offizieller Präsidentschaftskandidat der Republikaner allen alles: Recht und Ordnung, Sieg gegen die Terroristen, Ende der illegalen Einwanderung. Das sind Worthülsen, mehr nicht, kommentiert unser US-Korrespondent Damit Fras.

Cleveland - Donald Trump hat seinen Anhängern und jenen, die es noch werden sollen, das Blaue vom Himmel herunter versprochen. Der Immobilienmogul, der seit einigen Stunden offiziell Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner ist, bewies in seiner Grundsatzrede auf dem Parteitag der Konservativen in Cleveland wieder einmal, dass er ein ganz gewöhnlicher Populist ist, dessen Bankkonto nur voller ist als das anderer Hetzer. Der Blender und Schaumschläger ist dreist. Er verspricht allen alles: Recht und Ordnung, Sieg gegen die Terroristen, Ende der illegalen Einwanderung, Wohlstand, Freiheit, Respekt im Ausland, Frieden, Freude.

Das sind Worthülsen, mehr nicht. Lösungen für die komplexen Probleme der Supermacht USA hat Trump in der Rede nicht geliefert. Denn er hat sie nicht. Dennoch haben sich die US-Republikaner von dem Scharlatan einlullen lassen, der den tiefen Teller der Politik ganz gewiss nicht erfunden hat. Donald Trumps Programm ist er selbst – ein Lügenbold, der übel nimmt und die Welt in Schwarz und Weiß teilt. Er spaltet die Gesellschaft, er hat keine Idee, er agiert wie ein Gebrauchtwagenverkäufer, der davon lebt, dass ihm die Menschen auf den Leim gehen.

Trump denkt vor allem an sich

Trump denkt, das war klar aus seiner Rede herauszuhören, zuerst an sich, dann kommt lange nichts, und dann denkt Trump wieder an sich. Die Sorgen und Nöte verängstigter Amerikaner sind ihm herzlich egal, solange diese Leute nur das Kreuz an der richtigen Stelle machen.

Wie es der Egomane aus New York anstellen will, mit dieser Pseudo-Programmatik unentschiedene Wähler auf seine Seite zu ziehen, ist völlig unklar. Diese Wähler braucht Trump aber, um bei der Präsidentschaftswahl Anfang November eine Chance gegen Hillary Clinton zu haben. Das nun ist eine gute Nachricht. Denn einen Präsidenten Donald Trump haben nicht einmal jene Wutbürger verdient, die ihm jetzt nachlaufen.