Donald Trump setzt sich bei den Republikanern immer mehr durch. Foto: AFP

Ob es für Hillary Clinton gut ist, dass sich bei den Republikanern Donald Trump durchsetzt, ist eine Frage der Haltung, meint unser Korrespondent Damir Fras. Die Optimisten sagen Ja, die Pessimisten Nein.

Washington - Hillary Clinton gegen Donald Trump: Nach den Siegesserie dieser Präsidentschaftsbewerber von US-Demokraten und Republikanern vom Dienstagabend sieht es mehr und mehr danach aus, als sei kein anderes Duo mehr vorstellbar, das sich offiziell um die Nachfolge von Präsident Barack Obama zanken wird.

Für Optimisten, die daran glauben, dass die amerikanischen Wählerinnen und Wähler in ihrer Mehrheit vernunftgetrieben sind, ist das eine gute Nachricht. Denn dann könnte es für Ex-Außenministerin Clinton relativ einfach werden. Es ist ja nicht wirklich vorstellbar, dass der Egozentriker Trump auch nur den Hauch einer Chance hat, die wahrscheinlich erfahrenste Politikerin der USA zu besiegen.

Die Pessimisten könnten Recht behalten

Trump ist ein Scharlatan, der einfache Lösungen in einer komplizierten Welt anbietet. Er ist der Winkeladvokat, an dessen Lippen die Wutbürger kleben, weil er sagt, was sie hören wollen. Er ist aber kein Anwalt der Unterprivilegierten, und er wird es auch als Präsident nicht sein. Der Milliardär ist in sich selbst verliebt, nicht in andere Menschen. Die Vorstellung etwa, Donald Trump könne es gelingen, die Globalisierung aufzuhalten, ist geradezu grotesk.

Doch Vorsicht: Jene Pessimisten, die nach der bemerkenswerten Erfolgsserie Trumps Zweifel haben, ob die amerikanischen Wählerinnen und Wähler in ihrer Mehrheit vernunftgetrieben sind, könnten auch noch Recht behalten. Vor Monaten hätte niemand auch nur einen Cent auf Trump gewettet, jetzt wird er wahrscheinlich der Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Die Vorstellungen, er könnte vielleicht auch Hillary Clinton schlagen, ist keine Wahnvorstellung mehr – so lieb uns das auch wäre.