Matthias Müller muss jetzt Verluste statt Gewinne verkaufen Foto: dpa

Während Porsche dank der Vorarbeit von Matthias Müller seine Gewinne steigern will, muss er bei seinem neuen Arbeitgeber Milliardenverluste verkaufen. Er tut gut daran, jetzt eine Perspektive für den Weg aus dem Tal der Tränen aufzuzeigen, mein unser Kommentator Klaus Köster.

Stuttgart - Der neue VW-Chef Matthias Müller dürfte am Mittwoch neidisch Richtung Stuttgart geblickt haben: Sein bisheriger Arbeitgeber, die Porsche AG, hob gerade die Gewinnprognose an, weil die Geschäfte weit besser liefen als erwartet. Auf solche Nachrichten dürfte er in seiner neuen Rolle noch lange warten müssen. Die Milliardenverluste bei Volkswagen im dritten Quartal sind eine erste sichtbare Konsequenz bei den Geschäftszahlen, und es dürfte nicht die letzte sein. Zumal die Rückstellungen, die das Ergebnis nun in die Tiefe gezogen haben, noch gar nicht die gewaltigen Kosten für Strafen und Rechtsstreitigkeiten enthalten. Auch wenn die Diesel-Betrügereien dem Konzern noch lange wie ein Mühlstein anhängen dürften, tut Müller gut daran, zumindest für das kommende Jahr auch einen Blick nach vorn anzukündigen. Bei der „Strategie 2025“ soll VW verordnet werden, dass es nicht mehr nur im Wachstum geht, sondern auch um dessen Qualität und Ertragskraft. Angesichts der traditionell hohen Kosten wird das für Müller zu einer Herausforderung – und für viele Zulieferer möglicherweise zu einer Zumutung.

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