Im Oberen Schlossgarten übernachten nur noch wenige Familienclans. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Großaktionen Ende des Sommers waren ein Anfang, die Menschen zur Rückkehr in die Heimat zu bewegen. Will man aber die Verbote gegen das nächtliche Kampieren und gegen aggressives Betteln dauerhaft durchsetzen, muss der städtische Vollzugsdienst rund um die Uhr kontrollieren, meint unsere Kommentatorin.

Stuttgart - Den Menschen aus Südosteuropa ist es nicht zu verübeln, dass sie, von bitterer Armut getrieben, im wohlhabenden Stuttgart ein besseres Leben suchen. Und als EU-Bürger haben sie ein Recht, sich hier aufzuhalten. Eine Chance auf Arbeit und Wohnung haben jedoch aufgrund mangelnder Qualifikation die wenigsten. Deshalb bleibt den Armutsmigranten, darunter viele Roma, häufig nur das Betteln und Übernachten in Parks und in Unterführungen wie der Klett-Passage.

Die Großaktionen Ende des Sommers waren ein Anfang, die Menschen zur Rückkehr in die Heimat zu bewegen. Will man aber die Verbote gegen das nächtliche Kampieren im öffentlichen Raum und gegen das aggressive Betteln tatsächlich dauerhaft durchsetzen, muss der städtische Vollzugsdienst regelmäßig kontrollieren und kann nicht bereits um 22 Uhr Feierabend machen.

Dafür braucht es jedoch mehr Personal. Das Geld muss der Gemeinderat bewilligen. Außerdem darf die Stadtverwaltung nicht zulassen, dass sich die Konsulate vor der Verantwortung für ihre Landsleute drücken. Den Konsuln muss klargemacht werden, dass die Probleme nur in den Herkunftsländern, nicht in Stuttgart zu lösen sind.