Albaufstieg beim Drackensteiner Hang: Die Finanzierung der neuen Trasse ist noch nicht geklärt Foto: dpa

70 000 Fahrzeuge täglich passieren den Albaufstieg der A 8: Ein Nadelöhr. Die neue Trasse kostet mindestens 500 Millionen Euro. Doch wann wird sie gebaut?

Stuttgart - Es ist höchste Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen und den Albaufstieg zu bauen – das letzte noch nicht fertig geplante Teilstück der A 8 zwischen Karlsruhe und München. Voraussetzung: Die Großbaustelle muss einen der vordersten Plätze im Bundesverkehrswegeplan bis 2030 erhalten und nicht unter ferner liefen rangieren. Im Idealfall könnte dann 2019 mit dem Bau begonnen werden.

Doch das ist im Moment reines Wunschdenken. Denn aus Berlin kommen seit einem Jahr keinerlei positive Signale mehr. Noch immer bleibt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Antwort darauf schuldig, wie er den mindestens 500 Millionen Euro teuren Albaufstieg finanzieren will. Zwar kursieren Gerüchte, wonach Dobrindt die Idee fallen gelassen habe, das Projekt mit Hilfe privater Investoren zu stemmen. Das wäre naheliegend, denn es hat sich schlicht niemand gefunden, der an den Hängen der Alb ein Mauthäuschen aufstellen will.

Fast neun Jahre lang waren die Planungen für den Albaufstieg in den Schubladen verschwunden. Vor einem Jahr endlich nahm Dobrindt seine Entscheidung zurück, das Verfahren ruhen zu lassen. Bei den Anrainergemeinden löste dieses Signal Jubel aus. Denn das Nadelöhr produziert viel Ausweichverkehr. Ginge es nun tatsächlich voran, hätte die ganze Nation Grund zum Feiern: Schließlich ist die A 8 eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen Europas und sogar eine so genannte TEN-Achse, also Teil der transeuropäischen Netze. Das Verkehrsaufkommen für eine Autobahn ist dort mit rund 70 000 Fahrzeugen täglich überdurchschnittlich hoch. Vorwärts also: Der Lückenschluss der A 8 im Land hat höchste Priorität und muss aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden.