Der jüngste Rechtsstreit des Klinikums vor dem Arbeitsgericht wirft kein gutes Licht auf die Verhältnisse in Stuttgarts größtem Krankenhaus, findet Mathias Bury.
Stuttgart - Es ist bemerkenswert, mit welcher Frequenz in letzter Zeit Rechtsstreitigkeiten des städtischen Klinikums vor dem Arbeitsgericht landen. Nun handelt es sich in einigen Fällen um schon einige Jahre zurückliegende Vorgänge, die von den skandalösen Machenschaften in der Auslandsabteilung des Großkrankenhauses herrühren, deren Aufarbeitung noch längst nicht abgeschlossen ist.
Zwei aktuelle Verhandlungen aber reichen in die Gegenwart und müssen zu denken geben. Erst vor wenigen Tagen ist die Stadt vor dem Arbeitsgericht mit der Kündigung ihres bisherigen Personalchefs gescheitert. Zwar hat das Gericht der Auflösung des Arbeitsverhältnisses gegen eine Abfindung zugestimmt. Nur: Der Mann, dem die neue Klinikleitung mangelnde Kompetenz ankreidet, wurde erst voriges Jahr von dieser selbst eingestellt.
Neue Führung verantwortlich
Auch der jüngste Rechtsstreit mit der Bauleiterin des Klinikums wirft Fragen auf. In diesem Fall ist es der Ablauf der Geschehnisse, der stutzig macht. Mögen die Mobbing-Vorwürfe gegen den kaufmännischen Geschäftsführer juristisch auch überzogen sein, so werfen sie doch ein schlechtes Licht auf die Verhältnisse in Stuttgarts größtem Krankenhaus. Und in einem ganz wesentlichen Punkt ist die Stadt einmal mehr unterlegen.
Das alles geht auf die Kappe der neuen Führungsriege, zu der auch der Krankenhausbürgermeister gehört. Vertrauensbildend sind diese Einblicke nicht.
mathias.bury@stzn.de