Nico Rosberg bleibt Mercedes treu. Foto: dpa

Die Vertragsverlängerung bei Mercedes ist die einzige Chance für Nico Rosberg, vielleicht doch noch Formel-1-Weltmeister zu werden.

Stuttgart - Stuttgart - Wo hätte er hin sollen? Für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft ist Nico Rosberg noch zu jung. Und die bittere Erfahrung, jahrelang in einem Mittelklasse-Team wie Williams ohne jede Titelchance ein paar WM-Punkte zu sammeln, die hat der gebürtige Wiesbadener schon gemacht. Da bei Ferrari und Red Bull, den einzigen attraktiven Rennställen neben Mercedes, die Plätze schon besetzt sind, war die Vertragsunterzeichnung bei den Silberpfeilen alternativlos. Wenn Nico Rosberg Weltmeister werden kann, dann hier. Das weiß er. Seit 2010 fährt er schon für das Team und hatte in den ersten Jahren den Rekordweltmeister Michael Schumacher im Griff. Mit Lewis Hamilton, auch das muss man konstatieren, läuft es genau umgekehrt.

Es spricht für Rosberg, dass er sich dem hart geführten Duell mit Hamilton auch weiterhin stellt. Und es spricht für ihn, dass er nicht aufgibt und sich nicht damit begnügt, die zweite Geige zu spielen. Rubens Barrichello und Felipe Massa hatten sich bei Ferrari irgendwann damit abgefunden, dem großen Schumacher auf der Strecke nur Begleitschutz zu geben. Doch so ein Verhalten passt nicht zu Rosberg. Das ist nicht sein Charakter – und deshalb kommt es zwischen ihm und Hamilton auch so oft zu Reibereien.

Rosberg will unbedingt Weltmeister werden. Nur sollte er das jetzt auch im Auto zeigen – und wirklich mal über einen längeren Zeitraum besser sein als Hamilton. Sonst geht es ihm wie seinem Berater Gerhard Berger: Rennsiege ja, Titel nein. Unvollendet nennt man das.