Ein Tiger springt während einer Zirkusvorstellung über eine Gruppe Löwen. Foto: dpa

Was würde wohl ein Löwe oder Tiger auf die Frage antworten, wie er sich so in seinem 20, 30 Quadratmeter großen Käfig fühlt? Ob ihm die „Kunststückchen“, die ihm beigebracht werden, gefallen?

Stuttgart - Was würde wohl ein Löwe oder Tiger auf die Frage antworten, wie er sich so in seinem 20, 30 Quadratmeter großen Käfig fühlt? Ob ihm die „Kunststückchen“, die ihm beigebracht werden, gefallen? In der freien Wildbahn würde keine Großkatze durch brennende Reifen springen oder Männchen machen. Wildtiere kann man im Zirkus nicht artgerecht halten. Sie sind ihr Leben lang gefangen und fristen ihr Dasein mit dem endlosen Einüben von Dressuren. Um dies zu beenden, muss die Haltung verboten werden.

Doch einmal abgesehen von der politischen Machbarkeit eines solches Verbotes, stellt sich die Frage: Wohin mit all den Zirkustieren? Auf die Zoos verteilen? Die haben schon genug eigenen Nachwuchs und können sich nicht auch noch um verhaltensgestörte Elefanten und Bären kümmern. Bleibt nur eine Lösung: Den Zirkussen wird der gewerbliche Handel mit Wildtieren untersagt. Ihren Tierbestand dürfen sie aber behalten und unter der Aufsicht von Amtstierärzten in sehr begrenztem Maße Nachzucht betreiben und Tiere aus dem Zoo übernehmen. Damit würde sich das Problem irgendwann von alleine lösen. Und all die kleinen und großen Fans des Zirkus hätten genügend Zeit, um von den „Stars in der Manege“ Abschied zu nehmen.