14 Tote und 17 Verletzte bei einer neuen Massenschießerei im kalifornischen San Bernadino. Foto:  

Auf jede Massenschießerei in den USA folgen Schock und Trauer. Nur eine stärkere Kontrolle des Waffenbesitzes gibt es nicht.

STUTTGART/SAN BERNADINO – Es ist stets dasselbe Ritual: Auf jede blutige Massenschießerei folgen Schock und Trauer. In der kurzen politischen Debatte behaupten die Gegner jedweder Kontrollgesetze beinahe alles, um von dem weiter wachsenden Privatarsenal abzulenken. Waffengegner führen dagegen zu Recht an, eine strengere Kontrolle wäre nach den wiederkehrenden Gräueltaten eigentlich nur logisch. Dies gilt auch für den Fall, dass die Gewalt in San Bernadino terroristisch motiviert war.

Doch seit Jahren können sich beide Lager nicht auf bescheidenste Beschränkungen des Verfassungsrechtes auf Waffenbesitz einigen. Die Waffenlobby verstand es, aus dem Thema einen Kulturkampf mit verhärteten Fronten zu machen. Der städtische und gebildetere Teil Amerikas weiß, dass Waffen das Land nur gefährlicher machen. Ihm unversöhnlich gegenüber steht ein ungebildeteres, ländliches Amerika, das sich nur bewaffnet sicher fühlt. Also geht das Morden weiter.Da schockiert es schon fast nicht mehr, was Statistiker zusammengetragen haben: Von 1968 bis heute fanden in den USA mehr Amerikaner durch Schusswaffen den Tod – 1,5 Millionen Menschen – als in allen Kriegen der Weltmacht zusammen:1,4 Millionen.