Enttäuschung pur bei Dortmunds Neven Subotic (Hintergrund) und Marco Reus (rechts). Foto: dpa

Die Borussen sind nun auch auf internationalem Parkett ins Schleudern geraten. Sie sind aus der Spur – und müssen schnell das Steuer herumreißen, um in den nächsten Jahren wieder reinzukommen, meint unser Sportredakteur Marco Seliger.

Stuttgart – Schluss, aus und vorbei. Borussia Dortmund ist raus aus der Champions League und damit auch aus allen Träumen gerissen, die verkorkste Saison mit Sternstunden in der Königsklasse noch irgendwie retten zu können. Die BVB-Strategen um Trainer Jürgen Klopp sind nun auch auf internationalem Parkett ins Schleudern geraten. Sie sind aus der Spur – und müssen schnell das Steuer herumreißen, um in den nächsten Jahren wieder reinzukommen.

Dabei sollten die sportlichen Verantwortlichen um Klopp und Manager Michael Zorc zunächst einmal bei sich selbst anfangen und ihre miese Transferpolitik der jüngeren Vergangenheit hinterfragen. Shinji Kagawa, Henrikh Mkhitaryan, Ciro Immobile und Adrian Ramos kosteten insgesamt rund 64 Millionen Euro, gebracht haben sie: wenig bis nichts. Wo Klopp und Zorc früher das große Los zogen, angeln sie sich neuerdings fast nur noch Nieten, weshalb die Qualität der Mannschaft sinkt.

Obendrein fehlt den altverdienten Spielern nach den großen Erfolgen in den vergangenen Jahren oft der letzte Biss und der unbedingte Wille. Der BVB braucht einen radikalen Umbruch, um seinen hohen Ansprüchen wieder gerecht werden zu können. Um Superstar Marco Reus und Kapitän Mats Hummels herum müssen Zorc und Klopp wieder eine schlagkräftige Truppe aufbauen. Sie dürfen dabei keine Rücksicht mehr auf alte Verdienste legen und den Kader gnadenlos ausmisten. Und bis dahin? Bleibt für Schwarzgelb nach dem Aus in der Königsklasse nur die vage Hoffnung , das Feld in der Liga doch noch von hinten aufzurollen – und die Chance, den DFB-Pokal zu gewinnen. Ein schwacher Trost!