Auch wenn die Brausen für Verdruss sorgen – der Andrang vor dem Freibad ist groß. Foto: Patricia Sigerist

Besucher klagen über Brausen, aus denen viel zu heißes Wasser kommt und die sich kaum regulieren lassen. Was in den ersten Betriebsmonaten problemlos funktionierte, zeigt inzwischen Schwachstellen.

Fellbach - Nach einem Tag im Freibad will eine Mutter ihren kleinen Sohn abduschen. Sie stellt die Temperatur an der Dusche ein und schiebt den kleinen Mann unter den Strahl. Ein paar Sekunden später springt der Filius erschrocken zur Seite und schreit: „Mama, viel zu heiß!“ Solche Szenen waren in den vergangenen Wochen öfter im Duschbereich des F3-Bades zu beobachten.

„Die eingestellte Temperatur wird nicht gehalten, plötzlich kommt knallheißes Wasser aus der Dusche – ich will doch mein Kind hier nicht abbrühen!“, empört sich Kathrin Reber. Die Stuttgarterin kommt gerne ins F3, aber den Zustand der Duschen empfindet sie als „Zumutung“. Auch Stammgast Heidi Zeh beklagt die Dusch-Situation: „Ich mag ja Wechselduschen recht gerne, aber ich möchte die Temperatur selbst einstellen.“

Die Duschen gehen wie von Geisterhand an, bei anderen fließt das Wasser nur kurz

Für Männer und Frauen gibt es im Bad jeweils zwei Duschräume, einen großen und einen kleineren. Manche, der mit Sensor ausgestatteten Duschen, funktionieren nur auf heftiges, mehrfaches Drücken des Sensorpunktes, einige wenige versagen ganz den Dienst. Dann gehen Duschen wie von Geisterhand an, bei anderen fließt das Wasser nur zwei Sekunden lang.

Die Wassertemperatur lässt sich mit einem drehbaren Knopf stufenlos regeln – eigentlich. Was in den ersten Betriebsmonaten problemlos funktionierte, zeigt inzwischen Schwachstellen. „Man muss fast auf kalt stellen, dann ist es erträglich“, sagt eine Frau, die ihren Namen nicht nennen will. Auch über den schwachen Wasserstrahl ärgern sich Badegäste.

Im kleinen Frauen-Duschraum gab es eine einzige Dusche mit Power, die entsprechend beliebt war – sie funktioniert seit Monaten überhaupt nicht mehr. „Die haben sie mit Absicht abgestellt, um Wasser zu sparen“, munkeln einige Badbesucher.

Die Pressesprecherin des Bades, Birgit Steinegger, betont, dass sie alle Beschwerden und Anregungen sehr ernst nehme

Was einige Stammgäste besonders ärgert: „Ich habe schon dreimal Zettel in den Kummerkasten geworfen, aber es wird einfach nichts gemacht“, sagt eine Schwimmerin, die ihren Namen nicht nennen will. Die Pressesprecherin des Bades, Birgit Steinegger, betont jedoch, dass sie alle Beschwerden und Anregungen sehr ernst nehme: „Wenn die Leute ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angeben, nehme ich auch Kontakt auf.“

Und man tue sehr wohl etwas: „Unser Haustechniker hat erst vergangene Woche alle Mischbatterien und Magnetventile entkalkt“, sagt Birgit Steinegger. Aufgrund der vielen Beschwerden habe man nun bei dem Hersteller der Armaturen im F3-Bad neue Mischbatterien und Magnetventile bestellt. Da es sich um eine Sonderanfertigung handle, dauere es aber einige Wochen, bis geliefert wird. Die gleiche Firma hat auch im Schorndorfer Oskar-Frech-Bad Armaturen in den Duschen verbaut – auch dort kennt man die geschilderten Probleme.

Wenn die neuen Teile immer noch keine Verbesserung bringen, läge es womöglich an „zu engen Leitungen, die in Hauptlastzeiten nicht genügend Wasser transportieren können“, erklärt Birgit Steinegger. Aber davon wolle man vorerst nicht ausgehen, so die Pressesprecherin.