Da wärmt sich jemand für den Tag der Hängematte auf. Foto: dpa

Nur noch einmal schlafen, dann ist der Tag der Hängematte. Den Termin will unser Kolumnist KNITZ auf keinen Fall verpennen. Oder doch?

Stuttgart - Bitte entschuldigen Sie, liebe Leserinnen und Leser, aber KNITZ hat einen Hänger. Er erinnert sich nicht mehr daran, wer ihn darauf aufmerksam gemacht hat, dass am 22. Juli der Tag der Hängematte ist. War’s die weltweit operierende Hängemattenindustrie? Oder der südwestdeutsche Verband der heimischen Hängermattenimporteure, so es den geben sollte?

Komischer Reklamehinweis

Die Nachricht kam ausnahmsweise nicht per Brieftaube, sondern per Mail, so viel weiß er noch. KNITZ hätte den Jahrestag glatt verschlafen, hätte er ihn nicht geistesgegenwärtig in seinen Tischkalender eingetragen, verbunden mit dem Reklamehinweis: „Einzigartiges Urlaubs-Feeling im gemütlichsten Deko-Objekt der Welt.“

Aufschwung im Homeoffice

Ein Spruch, der KNITZ zu denken gibt, gerade auch in diesen Homeoffice-Tagen, in denen die Hängematte bei ihm einen sensationellen Aufschwung erlebt. Was sind das für Reklamefritzen, die eine wunderbare Erfindung wie die Hängematte zum „Deko-Objekt“ degradieren? Wer beispielsweise einmal unter tropischem Himmel in den Genuss eines aufgespannten Tuchs kam, wohlwissend, dass sich auf dem Boden allerlei todbringendes Gewürm herumtreibt, der weiß um die Notwendigkeit dieser Ruhe- und Schlafgelegenheit.

Gespaltenes Verhältnis zur Netzhängematte

KNITZ muss allerdings zugeben, dass sein Verhältnis zur Hängematte anfangs eher gespalten gewesen ist, was aber eigens und allein an der Ausführung des Modells lag: Es handelte sich um eine grobe Netzhängematte, in deren Löchern man sich im Handumdrehen verhedderte.

Netzhängematten lehnt KNITZ auch aus Gründen des Datenschutzes ab, ist doch das Muster, das sich im Rücken des Liegenden eingegraben hat, geradezu verräterisch: Es gibt Auskunft über das Körpergewicht und die Verweildauer in der Horizontalen.

Die Investition hat sich rentiert

Inzwischen besitzt KNITZ ein fein gewobenes Stück, nicht ganz billig, aber die Investition hat sich rentiert. Jederzeit könnte sein Chef vorbeischauen.

Bevor Sie KNITZ einen faulen Sack schimpfen, wird er ihnen verraten, wie er den Tag der Hängematte zu feiern gedenkt: Selbstverständlich liegend. Und ohne schlechtes Gewissen. Denn am Mittwoch hat er frei.