Nebel in Sotschi ist manchmal keine angenehme Sache. Foto: dpa

Von Sonnenschein in den Nebel: Bei den Wetterbedingungen bei den Olympischen Spielen in Sotschi verliert man schon mal den Durchblick.

Von Sonnenschein in den Nebel: Bei den Wetterbedingungen bei den Olympischen Spielen in Sotschi verliert man schon mal den Durchblick.

Sotschi - Ehrlich gesagt, so ganz klar ist uns nicht, was in den vergangenen Tagen in den Bergen des Kaukasus geschehen ist. Kollegen mit meteorologischen Vorkenntnissen werden vermutlich von einem Wetterumschwung reden – und womöglich ist dieser der Grund allen Übels. Vielleicht aber auch nicht. Denn mit Veränderungen des Luftdrucks lässt sich das Erlöschen eines bis dahin hell erleuchteten und treu Dienst tuenden Laptop-Bildschirms jedenfalls nicht erklären. Und auch dieses Kratzen an der Zimmertür einer Kollegin mitten in der Nacht hatte mit dem Wetter eher weniger zu tun. Doch es wurde lauter, ging dann über in ein wütendes Schimpfen und endete mit ein paar Tritten gegen die Tür. Der Mann wollte einfach nicht einsehen, dass er sich in der Tür geirrt hat. Das war ein schlimmer Fauxpas – aber wir müssen zugeben: Auch wir haben Fehler gemacht.

Nicht des kaputten technischen Geräts wegen. An dessen Aufgabe lange vor der Schlussfeier, da sind wir sicher, trifft uns keine Schuld. Aber mit den mittlerweile herrschenden klimatischen Bedingungen haben wir so unsere Probleme. Wir wissen einfach nicht, wohin sie führen können. Hätten wir das kürzlich zum Beispiel gewusst, dann hätten wir uns nicht in die Gondel Richtung Biathlon-Stadion gesetzt. Auf dem Weg nach oben haben wir erfahren, dass der Nebel das Rennen verhindert. Aufs Aussteigen haben wir dann verzichtet – und uns gleich wieder auf den Weg nach unten begeben. Ganz schön blöd, werden Sie jetzt denken. Und sich bestätigt fühlen, wenn Sie hören, dass wir diesen Fehler wiederholt haben.

Am Dienstag waren wir wieder in der Gondel, oben war wieder Nebel, dazu noch Schneefall, es hieß dann: Da geht wieder nix. Immerhin sind wir diesmal kurz aus- und erst dann wieder eingestiegen. Als wir unten waren hatte das Rennen begonnen.

Aber gut, wir haben in den Tagen von Sotschi auch schon folgenden Satz gehört: „Nur durch Niederlagen kann man das Siegen lernen.“ Nehmen wir das Ganze also als wertvolle Erfahrung – und schimpfen nicht übers Wetter (auch, wenn’s jetzt echt ekelhaft ist). Schließlich werden wir ja weiterhin gut umsorgt.

Wer diese Rubrik in den vergangenen Tagen regelmäßig verfolgt hat, der weiß, dass es zu Beginn unseres Aufenthalts in Krasnaja Poljana das eine oder andere Problem mit der Ausstattung unserer Unterkunft gab. Mittlerweile aber ist unser Hausstand so gut wie komplett. Putzzeug, Seife, Töpfe, Pfannen, Salatschüssel, Schneidebrett – quasi im Tagesrhythmus ist der Bestand angewachsen. Und am Dienstag war auch wieder eine Sache zurück, auf die wir, ehrlich gesagt, gut hatten verzichten können in den vergangenen Tagen.

Die hellgelbe Suppe, die dem Duschkopf entspringt, hat ihr Comeback gefeiert, was einerseits zwar unangenehm war, andererseits aber auch Sinn machen könnte. Mal angenommen, die Dusche ist gar nicht mangelhaft, sondern eine Luxusvariante für trübe Tage, dann haben wir doch tatsächlich den Selbstbräuner gespart. Das weiße Handtuch übrigens auch.