Mit Fotovoltaik-Anlagen könnte Filderstadt seine Bilanz verbessern Foto: dpa

Filderstadt muss noch mehr fürs Klima tun. Das wurde bei einer Bilanz des Klimaschutzmanagers klar. Insbesondere bei den erneuerbaren Energien herrscht Aufholbedarf.

Filderstadt - Es muss noch einiges fürs Klima getan werden“, damit wies Hannes Lauer im Technischen Ausschuss auf eine verbesserungswürdige Energiebilanz hin. Der Klimaschutzmanager präsentierte den Stadträten die maßgebenden Zahlen für die Jahre 2014 und 2015. Neuere Daten habe man noch nicht. Filderstadt hat sich zum Ziel gesetzt, alle fünf Jahre die gesamtstädtischen Kohlendioxid-Emissionen um zehn Prozent zu senken.

Es scheint jedoch schwer zu sein, diesen Wert zu erreichen. Für 2011 stehen pro Kopf 8,99 Tonnen Kohlendioxid zu Buche. Im Jahr 2014 wurden 9,3 Tonnen ermittelt. 2015 waren es sogar 9,58 Tonnen Kohlendioxid pro Filderstädter Einwohner. Es sei jedoch problematisch, die Werte von 2011 mit denen von 2014/15 zu vergleichen, sagte Lauer. Die Erhebungsmethoden seien unterschiedlich. Neuerdings würden alle Emittenten – also Abgaserzeuger – einer Gemarkung erfasst. Deshalb sei bei den Zahlen von 2014/15 auch der Flugverkehr enthalten. Rechne man dessen Emissionen heraus, so komme man im Jahr 2015 auf einen Wert von 7,96 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf, erklärte Lauer. Damit werde das Ziel, die Emissionen in fünf Jahren um zehn Prozent zu senken, schon nach vier Jahren erreicht.

Ohne Flughafen hätte man das Ziel erreicht

Auf der anderen Seite gebe es, vergleicht man die Jahre 2014 und 2015 miteinander, einen Anstieg der Kohlendioxid-Emissionen, sagte Lauer. Eine mögliche Erklärung sei, dass 2014 insgesamt ein wärmeres Jahr gewesen sei.

Der Anteil des Verkehrs an den Emissionen sei jedoch selbst dann, wenn der Flugverkehr herausgerechnet werde, zu hoch, sagte Lauer. Im Jahr 2015 hatte der Verkehr in Filderstadt einen Anteil von 37 Prozent an den Gesamtemissionen. Bundesweit waren es dagegen nur 18 Prozent. Verbesserungen erhofft sich der Klimaschutzmanager durch das derzeit in Arbeit befindliche Filderstädter Mobilitätskonzept. Lauer hofft außerdem, dass Filderstadt bei der Produktion im Bereich der erneuerbaren Energien noch besser wird. Bei Strom lag der entsprechende Anteil im Jahr 2015 nur bei 7,2 Prozent, bundesweit betrug er dagegen bereits 30 Prozent.

Es gibt noch zu wenig erneuerbare Energie

„Bei den erneuerbaren Energien muss die Stadt etwas tun“, sagte Stadtrat Armin Stickler (Grüne). Auch andere Stadträte forderten, dass sich die Stadt für eine bessere Klimabilanz engagiert. Edeltraud Herrmann (SPD) schlug vor, eine Wärmebildkamera anzuschaffen, mit der Hauseigentümer Schwachstellen an ihren Gebäuden aufspüren können.