Die Körsch ist nach dem Neckar das zweitlängste Fließgewässer auf Stuttgarter Gemarkung. Foto: Stefanie Käfferlein

Unlängst gab es Kritik am Zustand der Körschquelle. Das zuständige Tiefbauamt sagt aber, dass alles in Ordnung sei.

Stuttgart-Möhringen - Wie wild darf es sein? Diese Frage stellte sich neulich eine Spaziergängerin, als sie am Körschursprung an der Dinghofstraße in Möhringen vorbeikam. „Ich finde, dass die Quelle sehr verwildert aussieht“, befand die Frau aus Sonnenberg, die ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen will. Immerhin ist die Körsch nach dem Neckar das zweitlängste Fließgewässer auf Stuttgarter Gemarkung. Sie mündet bei Deizisau nach 26 Kilometern in den Neckar.

Doch Stefan Holtz, im Stuttgarter Tiefbauamt zuständig für die Gewässer in der Stadt, sagt, dass am Körschursprung alles in Ordnung sei. „Ich war vergangene Woche vor Ort und habe mir die Lage eigens noch einmal angeschaut“, sagt Holtz. Möglichst naturbelassen sollen die Bäche auf dem Stuttgarter Stadtgebiet sein. Das ist die Maxime der Stadtverwaltung. „Die Natur sieht eben nicht aus wie eine Grünanlage.“

Dichte Bepflanzung auch aus Sicherheitsgründen

Im Tiefbauamt wisse man darum, dass manchem Bürger weniger Unterholz und Gestrüpp lieber wäre. „Das bekommen wir immer wieder zurückgemeldet“, sagt Holtz. Er betont jedoch, dass die Bepflanzung am Körschursprung nicht allein aus optischen und aus Umweltschutzgründen so gestaltet worden ist. „Wir haben auch aus Sicherheitsgründen dort sehr dicht mit Büschen aufgepflanzt“, erklärt Holtz. Denn wo Aischbach und Sindelbach zusammenfließen und zur Körsch werden, gibt es einen zwei Meter hohen offenen Kanal. Aisch- und Sindelbach sind verdolt und kommen am Körschursprung an die Oberfläche. „Durch die Bepflanzung wollen wir auch sicherstellen, dass man dort nicht so leicht in den Kanal gelangt.“

In Abständen schaue er an den Gewässern nach dem Rechten, versichert Holtz. „Einmal im Jahr komme ich schon vorbei. Wenn es heftig gewittert, dann auch öfter.“ Alle zwei Jahre werde das Unterholz entlang der Bachufer von städtischen Mitarbeitern zurecht gestutzt.