Eine Besucherin betrachtet im ehemaligen Postbahnhof in Berlin das Plastinat «Der Spitzentänzer» des Künstlers Gunther von Hagens. Foto: dpa

Die Körperwelten-Schau in Berlin will mit einer veränderten Ausstellung weitermachen. Nach Gerichtsurteilen ist sie von der Schließung bedroht.

Berlin - Das nach Gerichtsurteilen von der Schließung bedrohte Menschen-Museum in Berlin will mit einer veränderten Ausstellung weitermachen. Mit dem Austausch einiger Exponate sowie einem Betreiberwechsel erfülle die Schau am Berliner Alexanderplatz die rechtlichen Anforderungen, teilten die Betreiber um Leichenplastinator Gunther von Hagens („Körperwelten“) am Montag mit.

Die präparierten Toten sind in verschiedenen Positionen zu sehen. Sie sind jung, alt, schwanger, krank oder gesund. Die Haut ist abgezogen, Muskeln und Nervenstränge sind gut sichtbar. Seit der Eröffnung im Februar 2015 kamen nach Angaben des Museums knapp 300 000 Besucher.

Der Bezirk Mitte wollte das Museum allerdings von Beginn an verhindern: Die ausgestellten Körper seien auch nach dem Konservierungsverfahren als Leichen zu sehen und müssten bestattet werden, so die Argumentation.

Die Betreiber erklärten am Montag, nun etwa Organe und Ganzkörperplastinate in der Schau ausgetauscht zu haben. Damit könnten Behörden prüfen, ob die Plastinate mit dem Einverständnis des Körperspenders hergestellt wurden und ausgestellt werden dürfen. Zudem sei inzwischen das Heidelberger Institut für Plastination Betreiber der Schau. Dieses benötige als Anatomisches Institut keine Genehmigung.

Der Bezirk Mitte wollte sich am Dienstag ein Bild von der überarbeiteten Schau machen, wie eine Sprecherin von Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) sagte. Danach solle über das weitere Vorgehen entschieden werden.