Körpersprecher Stefan Verra Foto: Veranstalter

Stefan Verra ist mit seinem Programm „Ertappt! Echt männlich. Richtig weiblich“ in Stuttgart im Theaterhaus aufgetreten. Der Geist von Mario Barth wehte durch den Saal. Lustig war es trotzdem.

Stuttgart - „Schlagen Sie bitte die Beine übereinander!“, fordert Körpersprecher Stefan Verra sein Publikum auf. „Mancher behauptet, man zeige dabei mit dem Fuß stets in die Richtung der sympathischer wirkenden Person“, sagt er. Eheringträger korrigieren daraufhin hastig die Anordnung der Schenkel. Doch die These ist Quatsch. 80 bis 90 Prozent der Menschen schlügen ohnehin immer dasselbe Bein über das andere. Umgekehrt fällt es vielen schwer. „Man kann darin keine Sympathie, sondern höchstens einen Hüftschaden erkennen“, witzelt der Österreicher.

Im Theaterhaus präsentierte er sein Programm „Ertappt! Echt männlich. Richtig weiblich“. In diesem entschlüsselt er geschlechtsspezifische körpersprachliche Ausdrücke. Klar, dass da der Geist Mario Barths durch den Saal schwebt. Verra differenziert jedoch. Der Gestik- und Mimikexperte will nicht nur unterhalten, sondern auch aufklären. Unentwegt wiederholt er: „Es zählt das Konglomerat an Eindrücken!“, also der gesamte Körper. Einzelne Signale, wie etwa verschränkte Arme, bedeuten gar nichts.

Selbstironisch und mit viel Körpereinsatz übersetzt er Posen und Regungen. Deren Ursprung erklärt er meist anhand der Evolutionstheorie: Warum urteilt man nach Äußerlichkeiten und macht sich einen Ersteindruck innerhalb von Millisekunden? Weil der Säbelzahntiger auch nicht länger wartete. Dennoch ist Verras Show kein Plädoyer für plumpe Oberflächlichkeit. Dagegen fährt er Metaphern auf: Beim Kauf eines Apfels entscheide die Optik nur, ob man ihm die Chance gibt, mit seinem Inneren zu überzeugen.