Schick – aber etwas unbequem: die Staatskarosse der Königin. Foto: Getty

Die Queen findet ihre Staatskarosse alles andere als komfortabel – da hilft auch die Elektronikmesse CES in Las Vegas nicht weiter.

London/Las Vegas - Fast acht Meter lang, vier Tonnen schwer und reich vergoldet: Neben der Staatskarosse der englischen Königin sehen selbst die neusten Premiumprodukte der Automobilbranche alt aus. Doch während auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas am Cockpit der Zukunft gebastelt wird, und Daimler und Co. die erkaltete Liebe der Verbraucher zum Auto mit Sprachsteuerung und allerlei sonstigen digitalen Spielereien neu entflammen wollen, plagen die Queen ganz profane Sorgen. Die Kutsche, in der sie am 2. Juni 1953 zu ihrer Krönung gefahren wurde, sei „schrecklich“, enthüllte die 91-jährige Monarchin nun in einer BBC-Dokumentation. Das Gefährt bestehe nur aus mit Leder überzogenen Sprungfedern – „nicht sehr komfortabel“. Was den meist säuerlichen Gesichtsausdruck der Queen bei großen Feiern erklärt. Ob unter der Fahrt vor allem das royale Haupt oder der königliche Po zu leiden haben, blieb allerdings unerwähnt.

Elizabeth II. ist nicht die erste, die sich abfällig über die „Golden State Coach“ äußert. Schon König William IV. klagte, dass man darin herumgeworfen werde wie auf einem Schiff bei stürmischer See. Die legendäre Königin Victoria weigerte sich gar, die Kutsche zu besteigen – wegen der „elenden Schwingungen“ in der Kabine. Und auch der Vater der Queen, König Georg VI., erklärte, dass die Kutsche ihm die unbequemste Fahrt seines Lebens beschert habe. Da würde wohl auch kein übergroßes Display helfen oder die Möglichkeit, den nächsten Italiener zu googeln – wie auf der CES angeboten. Immerhin hinterlässt die Kutsche keine Abgase, sondern dampfende Pferdeäpfel. Und auch die Zahl der Jubeltage, an denen die Queen das royale Gefährt noch ertragen muss, ist überschaubar. Mit diesem Problem darf sich dann ihr Nachfolger rumschlagen. Klagen über die mangelnde Federung der Kutsche sind von Prinz Charles allerdings nicht zu erwarten. Wer mit 69 immer noch Thronfolger ist, verfügt schließlich über viel Sitzfleisch.