Die Werkrealschule an der Riedseeschule wird eingestellt, sodass das KCG möglicherweise mehr Räume zur Verfügung hat. Foto: Tilman Baur

Bald werden Schüler aus Stuttgart-Degerloch wohl aufs Königin-Charlotte-Gymnasium in Stuttgart-Möhringen ausweichen müssen. Wir haben mit der Schulleitung über diese Entwicklung gesprochen.

Möhringen/Degerloch - Das Königin-Charlotte-Gymnasium (KCG) muss sich spätestens ab dem Schuljahr 2018/2019 auf einen Schülerzuwachs aus Degerloch einstellen. Denn das Wilhelms-Gymnasium in Degerloch muss dann mindestens 20 Schüler pro Schuljahr aus dem eigenen Bezirk abweisen. So lautet die Einschätzung des Schulverwaltungsamts, die Schulbürgermeisterin Isabel Fezer kürzlich gegenüber unserer Zeitung bestätigt hat. Weil Räume fehlen und Interims-Klassenzimmer in Containern nicht kurzfristig umsetzbar sind, tritt dann eine Situation ein, die viele Degerlocher unbedingt verhindern wollten.

Zwar ist das letzte Wort in der Sache noch nicht gesprochen. Starker Widerstand schlägt der Verwaltung etwa durch eine Initiative aus dem diesjährigen Bürgerhaushalt entgegen, die sich für die Schaffung von Schulräumen in Degerloch einsetzt und es mit mehr als 3000 Stimmen auf den fünften Rang geschafft hat. Doch die Haltung der Verwaltung ist bislang eindeutig.

Die Werkrealschule an der Riedseeschule läuft aus

In Möhringen sieht man die Situation gelassen. Schulleiterin Andrea Funke-Fuchs weiß bislang noch nichts davon, dass bald Kinder aus Degerloch ans KCG wechseln sollen. Doch die Schule könne den Zuwachs stemmen, meint sie. „Durch die Auflösung des Werkrealschulzweiges der Riedseeschule ist zu erwarten, dass dem KCG mehr Räume zur Verfügung gestellt werden können“, sagt die Schulleiterin.

Damit spielt sie auf die neuen Entwicklungen an der Riedseeschule an: Deren Werkrealschulzweig läuft im Herbst aus, sodass eine reine Grundschule entsteht. Die bislang wie das KCG im Rembrandt-Schulzentrum untergebrachte Werkrealschule ist also bald hinfällig. Zwar hat die Riedseeschule auch als reine Grundschule mit erheblichem Raummangel zu kämpfen. Doch wird dieser wohl durch einen Neubau an der Vaihinger Straße gelöst werden, wie die jüngst publik gemachten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie nahelegen.

Keine strukturellen Einschnitte

Durch die so im Rembrandt-Schulzentrum frei werdenden Räume könne man zusätzlichen Schülern Platz bieten, glaubt Andrea Funke-Fuchs. „Das Regierungspräsidium müsste dem zustimmen und entsprechende Zuweisungen im Personalbereich vornehmen. Dann stünde einer Einrichtung einer zusätzlichen Klasse nichts im Weg“, sagt die Schulleiterin. Allgemein rechnet Funke-Fuchs damit, dass das KCG in den kommenden Jahren wachsen werde. Im Moment besuchen 640 Schüler die Schule. Ob auch Schüler aus anderen Stadtbezirken dazukommen, kann die Schulleiterin nicht sagen. Strukturelle Einschnitte befürchtet sie nicht. „Der Großteil unserer Schülerinnen und Schüler wird weiterhin aus Möhringen und den umliegenden Stadtbezirken kommen“, sagt Funke-Fuchs. Daran werde sich auch künftig nichts verändern. Vorbereitet ist man aber auf alles. „Durch die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel können aber auch Schüler aus der Innenstadt das KCG gut erreichen.“