Was tun, wenn man plötzlich König Charles III. und „Queen Consort“ Camilla gegenübersteht? Foto: IMAGO/i Images/IMAGO/Pool / i-Images

„Your Majesty“ oder „Your Royal Highness“? Knicks oder Handschlag? Das royale Protokoll birgt viele Fallstricke. Testen Sie, wie gut Sie sich auskennen – in unserem Etikette-Quiz.

Für Menschen in Berlin, Brandenburg und Hamburg besteht einer gewisse Wahrscheinlichkeit: Sie könnten in den nächsten drei Tagen dem britischen König Charles III. und seiner Frau, „Queen Consort“ Camilla, gegenüberstehen. Und dann? Ein Knicks? Eine Verbeugung? Was sagt man?

In unserem – nicht ganz ernst gemeinten – Quiz können Sie testen, wie firm Sie in Sachen royales Protokoll sind.

Knicks oder Diener – kein Muss

Wer als Bürgerlicher in die Verlegenheit gerät, plötzlich dem König oder einem seiner Familienmitglieder gegenüber zu stehen, bekommt auf der Homepage des britischen Königshauses eine Anleitung, wie man sie korrekt grüßt: Es gebe keine Vorgaben, wie man sich verhalten muss, wenn man einem Mitglied der „Royal Family“ begegnet, wird dort vorausgeschickt. Wenn man aber gern der Tradition folge, machen Frauen einen „kleinen Knicks“ und Männer eine kurze Verbeugung – „ausgehend nur vom Kopf“.

„Aber nur kurz, nichts zu Dramatisches“, empfiehlt der Royal-Beobachter Craig Prescott. Man kann dem Monarchen und seiner Frau aber auch einfach nur die Hand schütteln: „Das kann jeder halten, wie er mag“, sagt eine Sprecherin der britischen Botschaft in Berlin.

So spricht man König Charles an

„Bei einer erstmaligen Ansprache bei einer erstmaligen Begegnung wie etwa am Brandenburger Tor sagen Sie Your Majesty“, erklärt die Botschaftssprecherin. „Geht die Konversation dann weiter, wechseln Sie zu Sir.“ Camilla, die Queen Consort, spricht man demnach ebenfalls mit „Your Majesty“ an - und wechselt anschließend zu „Ma’am“. „Und zwar das „a“ in „Ma’am“ kurz ausgesprochen wie bei „jam“ (Englisch für Marmelade) oder „lamb“ (Englisch für Lamm), nicht lang wie bei „palm“ (Englisch für Handfläche)“, führt Prescott aus.

“Don’t Touch“ – anfassen verboten

„Man berührt Mitglieder der Royal Family eigentlich nicht“, sagt Prescott. Freundschaftlich eine Hand auf die Schulter zu legen oder sich dem König oder der König allzu persönlich zu nähern, sei zu vermeiden. Allerdings habe es die im vergangenen Jahr gestorbene Queen Elizabeth II. sehr gelassen genommen, als die frühere First Lady Michelle Obama ihr den Arm um die Schultern gelegt habe - und die Geste sogar erwidert. „Da legte sich auf einmal dieser kleine Arm mit weißem Handschuh um (Michelle) Obamas Taille“, erinnert sich Prescott. Der Experte rät trotz der besonderen Begegnung, die Fassung zu bewahren: „Werden Sie nicht zu einem zitternden Nervenbündel!“

Über was spricht man?

„Nichts zu Kontroverses“, empfiehlt Prescott. „Die Diskussion über Harry und Meghan sollte man vielleicht besser sein lassen.“ Eine gute Idee sei es dagegen, abzuwarten und den König oder die Königin selbst das Gesprächsthema bestimmen zu lassen.

Darf man Handyfotos machen?

Sich ein Autogramm von den Royals zu holen, gilt als No-Go - die ohnehin deutlich zeitgemäßeren Selfies hingegen jedoch nicht. „Da haben sich die Royals sehr dran gewöhnt“, sagt Prescott. Gerade draußen bei den „Royal Walkabouts“, dem Bad in der Menge, seien Schnappschüsse und Selfies mittlerweile an der Tagesordnung. Was Charles aber angeblich gar nicht mag: Wenn man ihm die Kamera ins Gesicht hält und ihm vor lauter Fotoschießen nicht in die Augen schaut.