Henning May, der Sänger der Band AnnenMayKantereit, auf der Bühne der Porsche-Arena in Stuttgart. Foto: Oliver Willikonsky - Lichtgut

Die Kölner Band AnnenMayKantereit hat in der Porsche-Arena in Stuttgart am Freitagabend ein Konzert gegeben. Sie kämpfen gegen ihren Status als Stars und haben dafür umso mehr ein Publikum, das sie für ihre bescheidene Art liebt.

Stuttgart - Natürlich sind sie Stars. Wer die Porsche-Arena mit sechstausend Besuchern ausverkauft – und wohl auch die benachbarte Schleyerhalle vollbekommen hätte – , der spielt in der ersten Liga des Popmusikgeschäfts. Und doch agieren AnnenMayKantereit beim ersten ihrer beiden Gastspiele in Stuttgart (der zweite Auftritt folgt am 7. April an selber Stelle) so, als würden sie gerade die Schulturnhalle ihres Kölner Heimatgymnasiums bespielen: bescheiden und vollkommen unprätentiös.

Keine Stars, aber das Publikum liebt sie

Ohne große Höhepunkte zieht der Akustik-Rock des Quartetts, live durch Trompeter Ferdinand Schwarz zum Quintett verstärkt, denn auch rund sechzig Minuten lang seine Kreise. Und doch genügt diese Gangart für ein frenetisch gefeiertes Konzert – weil sich im Schlussdrittel des gut eineinhalbstündigen Programms alle Repertoirehighlights von „Pocahontas“ bis „Barfuß am Klavier“ quasi die Hand geben; vor allem aber, weil AnnenMayKantereit jegliche Extravaganzen meiden, konsequent gegen ihren Status als Stars anspielen – und genau dafür liebt sie ihr Publikum.