Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich warnt vor Radikalisierung Foto: dpa-Zentralbild

„Wir erleben gefährliche Radikalisierung und Gewalt bei politischen Auseinandersetzungen“, warnt Sachsens Ministerpräsident Tillich nach der vermutlich fremdenfeindlichen Messerattacke auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker.

Dresden - Nach der vermutlich fremdenfeindlichen Messerattacke auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker hat Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) vor radikalen Eiferern gewarnt. Die Tat mache ihn betroffen, sagte Tillich am Samstag in Dresden. „Wir erleben gefährliche Radikalisierung und Gewalt bei politischen Auseinandersetzungen.“ Existenzielle Grenzen würden überschritten und beschämende Haltungen salonfähig.

„Jetzt hat es eine Politikerin lebensbedrohlich am eigenen Leib getroffen“, sagte Tillich. Er wünschte Reker schnelle und vollständige Genesung. Die Tat müsse Mahnung für alle sein, sich diesen Entwicklungen entschieden entgegenzustellen. „Jeder sollte sich überlegen, ob er zum Beispiel durch die Teilnahme an Demonstrationen, die von radikalen Eiferern organisiert werden, diese Entwicklung befördert.“

Am Montag will die fremdenfeindliche Pegida-Bewegung bei einer Kundgebung in Dresden ihr einjähriges Bestehen feiern. Mehrere Gegendemonstrationen sind angekündigt. Die Polizei richtet sich auf einen Großeinsatz ein. Sie rechnet angesichts der überregionalen Mobilisierung von Anhängern und Gegnern der fremdenfeindlichen Bewegung mit Zehntausenden Demonstranten.