Manche Dinge gewinnen mit der Zeit an Wert. Alte Kochbücher zum Beispiel.

Manche Dinge gewinnen mit der Zeit an Wert. Alte Kochbücher zum Beispiel. "Erbstücke sind nicht nur Juwelen, bei mir gehört auch ein Kochbuch aus dem Jahr 1909 dazu", schreibt uns Leserin Ursula Kaufmann zum 100. ihres Buches. "Luise Schäfers neues Kochbuch für die bürgerliche und feine Küche" heißt das Werk, das sie nach dem Tod ihrer Tante an sich nahm. Und aus dem sie heute noch kocht - rein zum Vergnügen; anders als früher, "wo man kochte, weil man es musste", wie die 79-Jährige aus Stuttgart-Möhringen erzählt.

Das Buch enthält Rezepte für Koch- und Backwaren, aber auch die Anleitung zur Herstellung von eingelegten Früchten und Likören. "Auch alte schwäbische Gerichte wie Pfitzauf und Ofenschlupfer sind darin", freut sich die Besitzerin. Gegenüber heutigen Kochbüchern gestaltet sich die Vorbereitung wesentlich umfangreicher. So gehörte das Zerlegen von Fleisch oder das Entbeinen vor 100 Jahren noch zum Kochwerk hinzu und wird entsprechend ausführlich erklärt.

 

Einen weiteren Unterschied zu heute hat die Hobbyköchin im Kochbuch "Die sparsame Löfflerin" von Friederike Luise Löffler aus dem Jahr 1920 entdeckt: "Obwohl in der Nachkriegszeit im Vorwort von Sparen die Rede ist, sind die Rezepte alle sehr üppig. An Eiern oder Butter wurde nicht gespart." Ansonsten erstaunt aber nicht, dass es sich bei der "Sparsamen Löfflerin" um ein "Stuttgarter Kochbuch" handelt.

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