Die Bildung einer Regierungskoalition in Österreich war greifbar nah. Dass die Gespräche gescheitert sind, befeuert radikale Kräfte wie die FPÖ.
Wie Demokraten sich daran machen, Schritt für Schritt die Demokratie zu zerstören, lässt sich gerade in Österreich betrachten. Vor mehr als drei Monaten wurde gewählt, eine mögliche Regierungskoalition ist durch den Ausstieg der Neos nun im Nichts verpufft. Den Linksliberalen fehlt die Perspektive. Und eine solche bräuchte das Land dringend. Beim schwierigen Flüchtlingsthema waren sich die Verhandlungspartner schon einig, pragmatisch vorzugehen und die Herausforderungen der Integration anzunehmen. Doch ist Österreich gelähmt von Bürokratie, von viel zu vielen Kammern und Kommissionen und auch von der Pfründewirtschaft. Das Gesundheitssystem ist schwer erkrankt, die Rente steht am Abgrund. Vor allem Konservative und Sozialdemokraten wollen aber wie in der Vergangenheit sauber austarieren, welcher politische Bereich und welcher Job wem „gehört“.