Die Grünen in Baden-Württemberg haben eine Koalition mit der CDU ausgeschlossen.
Stuttgart - Angesichts der tiefen Differenzen bei Stuttgart 21 und der Atomkraft haben die Grünen in Baden-Württemberg eine Koalition mit der CDU nach der Landtagswahl im März ausgeschlossen. Auf die Frage, ob ein solches Bündnis überhaupt infrage käme, antwortete Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann am Donnerstag im SWR-Hörfunk: „Ich denke, unter diesen Bedingungen nicht.“ Das Nein zum Stuttgarter Bahnprojekt und zur Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke seien zentrale Anliegen der Grünen.
Kretschmann: Die SPD muss sich bei Bahnprojekt noch stärker bewegen
Nach einer aktuellen Umfrage erreichen die Grünen im Südwesten mit 27 Prozent ein Rekordhoch und könnten mit der SPD eine Koalition bilden und das schwarz-gelbe Bündnis ablösen. Allerdings müsse sich die SPD bei dem Bahnprojekt noch stärker bewegen, forderte Kretschmann: „Also wer mit uns koalieren will, der muss da hoch springen.“ Der Vorschlag der SPD für einen Volksentscheid über Stuttgart 21 basiere auf „einer etwas gewagten Konstruktion“, die die Grünen prüfen müssten. Kretschmann setzt sich für einen neuen Anlauf für ein Spitzengespräch zwischen Gegnern und Befürwortern von Stuttgart 21 ein. Allerdings müsse die Bahn zu einem echten Baustopp bereit sein. „Wie es jetzt weiter geht, das ist ja erstmal eine Anfrage an die, die so stur waren und das Gespräch letztlich unmöglich gemacht haben. Aber geredet werden muss letztlich immer miteinander.“
Grube lehnt einen Baustopp weiterhin ab
Bahn-Chef Rüdiger Grube lehnt ein Aussetzen der Bauarbeiten weiter ab, will aber mit den Kritikern reden. „Ich bin Optimist und glaube, dass wir weiterhin daran arbeiten sollten, dass wir uns regelmäßig am runden Tisch wiederfinden und die Fakten austauschen“, sagte er in der Sendung SWR1-„Leute“. Das von den Grünen abgelehnte Milliardenprojekt Stuttgart 21 sieht den Umbau des Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und deren Anbindung an die geplante ICE-Neubaustrecke nach Ulm vor.