Bastian Schweinsteiger (rechts) mit Sami Khedira. Foto: dpa

Der Knöchel schmerzt – Überragender Sami Khedira schleppt angeschlagenen Münchner mit.

Danzig - Er war mal wieder überall zu finden. Hinten als Abräumer, zentral als Organisator, vorne als Draufgänger und Torschütze. „Es freut mich, dass ich mit meinem Tor der Mannschaft helfen konnte. Dass ich mal an der Reihe war, macht mich glücklich“, sagte Sami Khedira. Sein Treffer zum 2:1 stellte die Weichen zum 4:2-Sieg gegen Griechenland im Viertelfinale. Danach war Joachim Löw voll des Lobes für den Mittelfeldspieler von Real Madrid. „Sami ist sehr dynamisch, sehr präsent, eine echte Führungspersönlichkeit“, sagte der Bundestrainer über den ehemaligen Profi des VfB Stuttgart, „er verlässt seine Position, macht Druck, zieht sich aber auch wieder zurück. Es ist gut für die anderen, die um ihn herum spielen, dass er da ist.“

Gut ist es vor allem für Bastian Schweinsteiger, mit dem sich Khedira die Aufgaben in der Zentrale teilt. So stark Khedira aufspielte, so dramatisch fiel Schweinsteiger ab. Der Münchner wirkte fahrig, produzierte haarsträubende Fehlpässe, kaum etwas wollte ihm gelingen. In der Kabine verpasste er auch noch die Rede von Kanzlerin Angela Merkel: „Da stand ich unter der Dusche.“

Ein Tag zum Vergessen. Was ist nur los mit Schweinsteiger?

Die Antwort gab er nun selbst.

Hinter dem zweimaligen WM-Dritten und Vize-Europameister liegt Saison mit etlichen Verletzungen

„Um ehrlich zu sein, macht mir mein Knöchel Sorgen“, sagte der 94-malige Nationalspieler von Bayern München. Schweinsteiger (27) laboriert noch immer an den Folgen eines Außenbandrisses im rechten Sprunggelenk, den er sich am 8. Februar im Pokalspiel beim VfB Stuttgart (2:0) zugezogen hatte. „Das ist nicht optimal verheilt. Gegen die Griechen sind mir einige Fehlpässe unterlaufen, die mir nicht passieren dürfen. Aber die Zeit ist noch nicht gekommen, wo ich mich schonen kann. Wir haben hoffentlich noch zwei Spiele, da beiße ich mich durch“, sagte Schweinsteiger.

Hinter dem zweimaligen WM-Dritten und Vize-Europameister liegt eine Saison mit etlichen Verletzungen. Ende 2011 fiel er wochenlang nach einem Schlüsselbeinbruch aus. Der Außenbandriss forderte wieder eine Pause, Schweinsteiger kam nie in Spielrhythmus. Im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea spielte er 115 Minuten lang mit einem Bluterguss in der Wade.

Indirekt bot Schweinsteiger nun an, im Halbfinale am Donnerstag auf die Bank zu sitzen: „Ich bin ja fit. Es geht um kleine Bewegungen im Spiel, um Explosivkraft. Wenn der Bundestrainer so entscheidet, hätte ich kein Problem damit“, sagte er. Erster Anwärter wäre sein Clubkollege Toni Kroos.