Reinigen oder wegschmeißen? Foto: Kwangmoozaa / shutterstock.com

Ist es möglich, die Masken zu reinigen oder sollte man sie besser nach jedem Gebrauch auswechseln? Diese Frage klären wir hier im Artikel.

Obwohl der Nachschub mit filtrierenden Halbmasken in Deutschland derzeit gesichert ist, stellen sich immer noch viele Verbraucher die Frage, ob man die Verwendungszeit durch eine entsprechende Reinigung verlängern kann. Über die Tragedauer von FFP2-Masken haben wir bereits berichtet. Fakt ist, dass es sich bei diesen und vergleichbaren Masken – sofern nicht anders deklariert – um Einwegprodukte handelt, die täglich gewechselt werden sollten. Nur dann können Sie ihre versprochene Schutzwirkung für den Träger auch einhalten.

Kann man KN95-Masken desinfizieren?

Zu Beginn der Corona-Pandemie, als medizinische Schutzausrüstung weltweit ein knappes Gut war, stellten sich auch viele Forscher diese Frage und führten Untersuchungen dazu durch. Ein Team aus den USA verglich vier Dekontaminierungsmethoden gegen das SARS-CoV-2-Virus auf N95-Masken (Diese sind vergleichbar mit den chinesischen KN95-Masken). Folgende Methoden kamen zum Einsatz:
 

  1. UV-Licht (260–285 nm)
  2. Trockenhitze im Backofen (70 °C)
  3. 70 % Ethanol
  4. Wasserstoffperoxiddampf

Vorgehensweise: Die Masken wurden mit einer ähnlichen Viruslast kontaminiert, wie sie auf Proben aus menschlichen Atemwegen gemessen worden sind. Die Masken wurden dann je drei Dekontaminierungsprozessen mit einer der oben genannten vier Methoden unterzogen, zwischen denen jeweils zwei Stunden Tragezeit lagen.

Ergebnisse: Nach dem ersten Durchlauf hatte die Filterwirksamkeit zwar bei keiner Methode signifikante Einbuße erlitten, doch nach der zweiten Runde gab es einen steilen Abfall bei den mit Alkohol und Trockenhitze desinfizierten Masken. Die mit Wasserstoffperoxiddampf und UV-Licht behandelten Masken behielten selbst nach drei Durchläufen noch eine akzeptable Filterwirksamkeit. Unter den experimentellen Bedingungen im Labor schnitt der Wasserstoffperoxiddampf insgesamt bei der Dekontaminierung am besten ab, Ethanol dagegen am schlechtesten.

Fazit: Die Forschergruppe weist bei den vorliegenden Ergebnissen darauf hin, dass es sich hier um einen Versuch unter Laborbedingungen handelt, um Handlungshinweise für den Gesundheitsbereich in Zeiten von Lieferengpässen für medizinische Schutzausrüstung abzuleiten. Weiterhin heißt es im Bericht, dass die Intensität der Behandlung von der ursprünglichen Viruslast abhängig sei. Das bedeutet: Je mehr Erreger sich auf der Maske befinden, desto länger müssten die oben angewandten Methoden durchgeführt werden. Als Laie ist dies aber nicht messbar. Es besteht also die Gefahr, die Masken entweder zu kurz oder zu lange zu desinfizieren. Ersteres Szenario würde zu keiner vollständigen Kontaminierung führen, letzteres könnte die Integrität und Passform der Maske beeinträchtigen.

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Besser wechseln statt reinigen

Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass weder N95- noch KN95-Masken zum Reinigen gedacht sind. Unbekannte Faktoren wie die potenzielle Viruslast, die Integrität des Filtermaterials oder die anschließende richtige Überprüfung der Passform machen die Desinfektion für Privatverbraucher im Kontext der Corona-Pandemie zu riskant. Insbesondere in Anbetracht der momentan hohen Verfügbarkeit filtrierender Halbmasken auf dem Markt und dem Angebot der Bundesregierung, kostenlose FFP2-Masken an Risikogruppen zu verteilen. Wechseln Sie Ihre Maske also am besten täglich, anstatt zu versuchen, sie zu reinigen. Achten Sie davon abgesehen auf die Erkennungsmerkmale geprüfter Masken, einen hygienischen Umgang und die richtige Passform. Nur dann können die Masken ihre versprochene Schutzwirkung auch einhalten.

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