Das Klinkum und sein Chef sind wegen des Defizits in der Kritik. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Das Defizit in Höhe von 24 Millionen Euro und offene Rechnungen in Millionenhöhe sind Anlass für eine Neustrukturierung der Führungsetage des Klinikums. Die Stadt will sich kurzfristig vom jetzigen Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz trennen.

Stuttgart - Das Klinikum Stuttgart steht in der Kritik. Im Jahr 2014 lag das Defizit der Häuser bei 24 Millionen Euro, es gab Pannen und höhere Kosten bei den Neubauten, und zuletzt blieb die so genannte International Unit am Katharinenhospital auch noch auf offenen Rechnungen in Höhe von neun Millionen Euro sitzen. Das Auslandsgeschäft gehörte zu den Aufgaben des Ärztlichen Direktors Jürgen Graf, doch im Fadenkreuz der Kritik steht Klinik-Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz. Ihm wirft man vor, er habe zu spät auf die wirtschaftlichen Probleme des Klinikums reagiert zu haben. Nach Informationen der „Stuttgarter Zeitung“ wird sich die Stadt kurzfristig von ihrem Klinikchef trennen.

Der Vertrag von Schmitz ist 2014 erst um sieben (statt üblich fünf) Jahre verlängert worden. Ihm wird ein Jahresgehalt von 399 000 Euro zugestanden. Sollte die Trennung nicht im beiderseitigen Einvernehmen stattfinden, sondern vor Gericht enden, würde es um die Gehälter aus der restlichen Vertragslaufzeit, mithin um einen Streitwert von rund 2,8 Millionen Euro gehen.