Eine der wichtigsten gastroenterologischen Diagnosemethoden ist die Endoskopie. Foto: Klinikum Stuttgart/ TGrosser

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erfordern eine interdisziplinäre Versorgung. Das Klinikum Stuttgart bietet umfassende Betreuung.       

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), also wiederkehrende Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, begleiten die Betroffenen oft ein Leben lang – und manchmal beginnt die Erkrankung bereits früh im Leben. Die Symptome können vielfältig sein und nicht immer steht das Beschwerdebild des Darmes im Vordergrund. Auch die Augen, Gelenke oder die Haut können betroffen sein. Zu den häufigsten chronischen Darmentzündungen gehören der Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa. Sie sind gut zu behandeln – vorausgesetzt die Patienten erhalten eine ganzheitliche und interdisziplinäre Versorgung, die alle Befallsorte berücksichtigt.

 

Häufigkeit und erste Symptome: Wer ist betroffen?

In den westlichen Industriestaaten sind etwa 350 von 100.000 Einwohnern von einer CED betroffen, das entspricht derzeit ca. 300.000 Erkrankungen in Deutschland. Meist treten die ersten Krankheitszeichen wie ständige Durchfälle und Bauchschmerzen bis zu Gewichtsverlust zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, aber auch schon Kleinkinder und Jugendliche können erkranken. „Im Zentrum für Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen im Klinikum Stuttgart erhalten betroffene Patienten eine kontinuierliche Betreuung aus einer Hand, ohne das Behandlerteam wechseln zu müssen,“ fasst Professor Dr. Jörg Albert zusammen, der im Klinikum Stuttgart die Klinik für Gastroenterologie leitet und gleichzeitig zum Leitungsteam des CED Zentrums gehört.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Ganzheitliche Behandlung im Klinikum Stuttgart

Die optimale Versorgung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erfordert einen integrativen, individuell abgestimmten Ansatz, der verschiedene Fachdisziplinen einbezieht. Am Standort Bad Cannstatt des Klinikums Stuttgart befinden sich die Expertinnen und Experten der Bereiche Gastroenterologie, Chirurgie, Psychosomatik, Dermatologie und die Ernährungsberatung Tür an Tür. Sie behandeln die Patienten gemeinsam mit dem Ziel, die Krankheitsaktivität zu kontrollieren, Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Nur eine interdisziplinäre Versorgung wird den komplexen Bedürfnissen dieser Patienten gerecht. Im Olgahospital des Klinikums Stuttgart, Deutschlands größtem Kinderkrankenhaus, sind zudem die Experten der Kinder- und Jugendgastroenterologie in das CED-Zentrum eingebunden.

Präzise Diagnostik: Der Schlüssel zu effektiver Therapie

„Für die gezielte Behandlung der CED ist eine exakte Abklärung des Befallsmusters, also die Untersuchung der betroffenen Darmabschnitte und weiterer Organe essenziell. Dann kann in der Regel gezielt medikamentös behandelt werden. In den meisten Fällen kann die entzündliche Aktivität damit eingedämmt werden. Wenn im Verlauf der Jahre narbig veränderte Darmabschnitte Beschwerden machen, oder eine entzündliche Aktivität überhaupt nicht auf die Medikamente anspricht oder gar Komplikationen auftreten, können unsere Partner in der Chirurgie helfen. Die interdisziplinäre und kontinuierliche Abstimmung der Behandlung ist daher besonders wichtig für den langfristigen Behandlungserfolg,“ so Professor Albert.

Chirurgie bei Komplikationen: Wann Eingriffe notwendig werden

Die Morbus Crohn Behandlung erfordert eine intensive, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Patienten und den internistisch, gastroenterologischen und chirurgischen Kollegen. Ein chirurgischer Eingriff ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Komplikationen der Erkrankung wie Fisteln und Abszesse auftreten. Darüber hinaus können Stenosen oder Engstellen im Darm die Lebensqualität stark einschränken. In diesen Fällen können dank moderner OP-Techniken eher früher als später sparsamste Resektionen erfolgen und Patienten mittels Erweiterungsplastiken versorgt werden.

Professor Dr. Jörg Köninger, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, gehört ebenfalls zum Leitungsteam des CED-Zentrums im Klinikum Stuttgart. Die Chirurgie im Klinikum Stuttgart verfügt über umfangreiche Erfahrungen und hohe Erfolgsquoten bei den komplexen chirurgischen Eingriffen bei Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Was sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)?

Welche Behandlungsansätze für den einzelnen Patienten am vorteilhaftesten sind, besprechen Gastroenterologe und Chirurg gemeinsam unter Einbeziehung des Patienten. Dabei kommt auch der Ernährungsberatung im Klinikum Stuttgart eine große Bedeutung zu. Viele Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden unter Mangelernährung, etwa aufgrund von entzündungsbedingtem Appetitverlust oder Störungen im Verdauungstrakt. Hier können spezielle Diäten Symptomlinderung und eine deutliche Steigerung der Lebensqualität bewirken.

Psychosoziale Unterstützung: Den Alltag bewältigen

Die chronische Natur der Erkrankung und die Auswirkungen auf die Lebensqualität machen auch die psychosoziale Unterstützung zu einem wichtigen Bestandteil der Behandlung. Psychologen oder Psychotherapeuten helfen Patienten dabei, mit den emotionalen Belastungen umzugehen, wie etwa Angst, Depressionen oder Stress, die durch die Erkrankung ausgelöst oder verstärkt werden können.

Warum interdisziplinäre Versorgung entscheidend ist

Diese vielen Facetten der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verdeutlichen, dass ein umfassender Therapieansatz mit verschiedenen Spezialisten Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist. Maximalversorger wie das Klinikum Stuttgart mit ihrer großen Erfahrung auch bei komplexen Krankheitsbildern und eingespielten Prozessen über Fachgruppen hinweg bieten hierfür die besten Rahmenbedingungen.


Weitere Information zur Behandlung von chronischen entzündlichen Darmerkrankungen finden sich auf der Webseite des Klinikum Stuttgart.