Eine 97-jährige Frau aus Esslingen hat in ihrem Testament den Förderverein des Krankenhauses als Alleinerben eingesetzt. Das Geld soll in medizinische Projekte fließen, die sonst nicht finanziert werden könnten.
Esslingen - In ihrem langen Leben hat Frieda Krammer aus Esslingen-Zell oft die Hilfe des Klinikums Esslingen in Anspruch nehmen müssen. Die Behandlung und die Pflege, die ihr dort zuteilgeworden sind, müssen dabei für sie überaus zufriedenstellend gewesen sein. Denn nachdem Frieda Krammer am 14. Juni im Alter von 97 Jahren starb und ihr Testament eröffnet wurde, kann sich der Förderverein des Klinikums Esslingen über eine beträchtliche Summe freuen.
Zugutegekommen ist dem Klinikum zum einen, dass sich Frieda Krammer und ihr bereits vor mehreren Jahren gestorbener Mann vor allem vom Chef der Allgemeinen und Viszeralchirurgie, Ludger Staib, besonders gut behandelt gefühlt haben. Zum anderen hatten Frieda Krammer und ihr Mann keine Kinder oder engere Verwandtschaft, der sie das Geld hätten überlassen können. Deshalb hat Frieda Krammer in ihrem bereits 2007 verfassten Testament das Proklinikum als Alleinerben eingesetzt. Dieses Vorgehen habe sie noch vor dem Tod ihres Mannes mit diesem abgesprochen, erzählt Otto Blumenstock, der Vorsitzende des Vereins Proklinikum.
Geld für besondere Projekte
Wie hoch die Summe exakt sein wird, kann Blumenstock noch nicht sagen. Denn zur Erbschaft gehören neben dem Barvermögen eine Doppelhaushälfte, ein Einfamilienhaus sowie große landwirtschaftliche Flächen, die noch bewertet und veräußert werden müssen. „Aber es sind auf jeden Fall weit mehr als eine Million Euro“, freut sich Blumenstock.
In ihrem Testament hat die Frau, die bis ins hohe Alter noch selber Auto gefahren ist und sich selber versorgt hat, verfügt, dass das Geld für medizinische und pflegerische Projekte eingesetzt werden soll, die über das hinausgehen, was das Krankenhaus von der öffentlichen Hand finanziert bekommt. Wichtig war ihr, dass auch ein größeres Projekt gefördert werden kann, das mehrere Hunderttausend Euro kostet. Bereits in der kommenden Woche will sich der Vereinsvorstand mit dem Geschäftsführer des Klinikums, Bernd Sieber, treffen, um über die sinnvolle Verteilung des Geldes zu reden. Denkbar sei, so Otto Blumenstock, dass bereits im kommenden Jahr ein großes Projekt verwirklicht werde.