Die ersten Januartage waren knapp zehn Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Foto: Fotoagentur-Stuttg/Andreas Rosar

Das neue Jahr beginnt, wie das alte endete: zu warm. Vom typischen Winterwetter fehlt in Stuttgart weiterhin jede Spur.

Auch zum Start des Jahres 2023 ist der Wintereinbruch noch nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Am Stuttgarter Schnarrenberg, wo der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Wetterstation unterhält, ist es bislang deutlich zu warm – wie viel, zeigen die Daten unserer Klimazentrale.

Die mittlere Tageshöchsttemperatur der ersten Januarwoche liegt am Schnarrenberg bei 12,4 Grad. Zum Vergleich: In den Jahren 1961 bis 1990, als sich der Klimawandel noch wenig ausgewirkt hat, waren es zum Jahresbeginn im Schnitt nur 2,7 Grad. Insgesamt waren die ersten Tage des neuen Jahres also knapp zehn Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990.

Auch nachts bleibt es ungewöhnlich mild. Die Temperaturen sanken am Schnarrenberg im Januar bislang noch nicht unter den Gefrierpunkt. Plus 2,1 Grad waren das Minimum. Im Vergleichszeitraum (1961-1990) waren zu dieser Jahreszeit etwa minus zwei Grad normal. Seit Oktober zählt der Schnarrenberg 13 Frosttage. Das ist deutlich weniger als jene 34, die zwischen 1961 und 1990 von Oktober bis Mitte Januar typisch waren.

Damit startet 2023 genauso, wie das Jahr 2022 endete: zu warm. Am 31. Dezember kletterten die Temperaturen am Schnarrenberg auf 19,1 Grad – ein neuer Temperaturrekord an diesem Tag. Der bisherige Höchstwert wurde im Jahr 2017 mit 14,4 Grad gemessen. Ins neue Jahr starteten die Stuttgarter am Schnarrenberg mit milden 17 Grad. Seit dem 3. Januar liegen die Höchsttemperaturen bei rund zehn Grad. Einzig die Niederschlagsmenge der letzten 30 Tage liegt im Normalbereich dessen, was zwischen 1961 und 1990 am Schnarrenberg gemessen wurde.

Obwohl mit westlicher Strömung kühlere Meeresluft nach Baden-Württemberg fließt, ist auch weiterhin vorerst kein Winterwetter in Sicht. Nur auf der Schwäbischen Alb kann es laut dem DWD im Laufe der Woche vereinzelt zu leichten Schneefällen kommen. In Stuttgart bleibt es regnerisch bei bis zu 11 Grad. Zudem rechnen DWD-Meteorologen mit starken bis stürmischen Böen in einigen Teilen des Landes.