Der Klimawandel und Schädlinge setzen auch dem Schönbuch zu: Das Frühjahr war bisher viel zu trocken. Der Wald habe aber einen entscheidenden Vorteil, sagt eine Försterin.
Nach langen Wintermonaten sprießen auch im Schönbuch die Blätter der Bäume und die Wiesen blühen auf. Doch wie hat sich das Klima im Frühling eigentlich auf den Wald ausgewirkt? Försterin Kathrin Klein von Forst Baden-Württemberg hat ein klares Fazit: es war viel zu trocken.
Zwar sei das vergangene Jahr regenreich gewesen, davon könne der Schönbuch mittlerweile aber nicht mehr zehren, erklärt sie, denn gerade im vergangenen März und April habe es kaum geregnet. Nun hofft die Försterin auf mehr Regen im Mai. Besonders die Buche würde seit Jahren unter der Trockenheit leiden und habe deshalb bereits unwiederbringlich an Vitalität eingebüßt.
Der Klimawandel sorgt für lange Trockenphasen
Auf welche Wetterverhältnisse man sich dieses Jahr einstellen müsse, kann sie momentan noch nicht abschätzen. Eins sei aber klar: Mit dem Klimawandel müssten sich die Förster auf längere Trockenphasen einstellen. „Langfristig setzen wir daher auf einen gemischten Wald mit vielen verschiedenen Baumarten“, erklärt Klein.
Über Durchforstungen und die Waldpflege würden klimastabile Baumarten gefördert, die längere Trockenphasen besser überstehen könnten. „Dies sind vor allem heimische Baumarten wie Eichen, Elsbeeren, Spitzahorn, Linden und Hainbuchen“, sagt sie. Um diese im gemischten Wald zu erhalten, würde sie ihnen – je nach Ökologie der Baumart – durch die Fällung von anderen Bäumen immer wieder genügend Platz verschaffen.
Der Schönbuch ist vom Borkenkäfer nicht so sehr betroffen
Doch nicht nur der ausbleibende Regen, auch Schädlinge bereiten vielen Förstern Sorgen – so beispielsweise der Borkenkäfer, der es besonders auf Fichten abgesehen hat. Da diese jedoch in Reinform im Schönbuch nur noch an wenigen Stellen vorkommen würden, sei dies im Kreis Böblingen kein größeres Problem, erklärt Kathrin Klein.
Ein plötzlicher Schädlingsbefall sei jedoch immer mit einem Risiko verbunden – vor allem, wenn die Bäume durch Trockenheit bereits geschwächt seien. Doch auch hier habe der Schönbuch einen entscheidenden Vorteil. „Der Schönbuch besteht größtenteils aus gemischten Wäldern mit einer üppigen Baumartenvielfalt“, erklärt die Försterin. Damit sinke auch das Risiko, dass ganze Waldbestände absterben würden. Der Wald im Schönbuch sei daher vergleichsweise gut aufgestellt.