Atomkraftwerke wie hier im tschechischen Temelin sollen nach dem Willen der EU-Kommission als nachhaltige Energielieferanten eingestuft werden. Nicht nur Umweltschützer sind entsetzt. Foto: picture alliance/dpa/Armin Weigel

Die EU-Kommission will auch Atom und Gas als nachhaltig klassifizieren. Die deutschen Grünen sind dabei in einem Zwiespalt, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.

Brüssel - Es ist ein absolut bitterer Moment für die deutschen Grünen. Die Anti-Atomkraft-Partei sitzt vier lange Jahrzehnte nach ihrer Gründung endlich in Berlin an den Schalthebeln der Macht und muss nun zerknirscht zusehen, wie in der EU ausgerechnet Kernkraft als „nachhaltige“ Energieform deklariert wird. Der Versuch, die sogenannte Taxonomie im Europaparlament noch zu stoppen, ist sehr wahrscheinlich nicht von Erfolg gekrönt. Zu hoch ist die Hürde einer absoluten Mehrheit für diesen Plan und zu klein die Phalanx der Atomkraftgegner in Europa. Im Herbst unterschrieben neben Deutschland nur Österreich, Luxemburg, Dänemark und Portugal ein Positionspapier gegen die Kernenergie in der Taxonomie.