Frankreichs Feuerwehr bekämpft einen Brandherd. Foto: Securite Civile

In Südfrankreich haben große Brände Anwohner und Urlauber aus ihren Quartieren vertrieben, auch in Italien lodern Feuer. In Schweden gibt es dagegen ganz andere Probleme.

Rom/Toulon/Athen - Der Kampf gegen die Flammen in Südeuropa geht mit voller Kraft weiter. Besonders kritisch war die Lage am Mittwoch in Frankreich und Italien, wo es weitere Opfer gab. In Griechenland fraßen sich die Flammen an eine Ortschaft heran.

Frankreich

Die andauernden Waldbrände in Südfrankreich haben zwei Todesopfer gefordert. Außerdem seien 24 Anwohner und fünf Feuerwehrleute leicht verletzt worden, teilte die Präfektur in der Mittelmeerstadt Toulon am Mittwoch mit. Die seit zwei Tagen lodernden Flammen im bergigen Hinterland der Bucht von Saint-Tropez seien noch nicht unter Kontrolle - und 7000 Hektar Gelände bereits verbrannt.

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Wie Medien berichteten, war zunächst ein etwa 50 Jahre alter Mann in seinem ausgebrannten Haus entdeckt worden. Später stießen Einsatzkräfte dort auf eine zweite verkohlte Leiche. Rund 10 000 Menschen, darunter auch Touristen, wurden in Notunterkünften in Sicherheit gebracht. Auch etliche Campingplätze wurden geräumt. 1200 Feuerwehrleute kämpften gegen die immer wieder vom Wind angefachten Flammen.

Zudem bekämpften über 300 Feuerwehrleute einen weiteren Brand in der Nähe des südfranzösischen Weinorts Beaumes de Venise in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. 130 Menschen, darunter auch Touristen, wurden in Sicherheit gebracht.

Italien 

In der süditalienischen Region Kalabrien ist ein weiterer Mensch vermutlich im Zusammenhang mit den Waldbränden gestorben. In der Kommune Acquaro sei in der Nacht zum Mittwoch die halbverbrannte Leiche eines 78-Jährigen gefunden worden, bestätigten die Carabinieri der angrenzenden Gemeinde Aren am Mittwoch. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge untersuchten Ermittler die Umstände des Todes noch.

In Kalabrien wüteten in den vergangenen beiden Wochen heftige Waldbrände. Vier Menschen kamen dabei bereits ums Leben. Stark betroffen war unter anderem der Aspromonte Nationalpark.

Im Norden Italiens waren die Feuerwehren vieler Gemeinden weiterhin mit den Auswirkungen schwerer Regenunwetter beschäftigt. In Südtirol entfernten Einsatzkräfte Schlamm, nachdem im Norden der Provinz Bäche über die Ufer getreten waren. In Venetien zählte die Feuerwehr bis Mittwoch Hunderte Unwettereinsätze in zwei Tagen.

Griechenland

Feuerwehrleute haben den dritten Tag in Folge gegen einen unkontrollierten Wald- und Buschbrand im Westen Athens gekämpft. Am Mittwoch drehte sich der Wind und ein Flammenmeer fraß sich aus den Bergen herunter in tiefere Gebiete. Das Feuer bedrohte Häuser im Raum der Ortschaft Vilia, wie das Fernsehen zeigte. Hubschrauber und Löschflugzeuge, Hunderte Feuerwehrwehrleute sowie freiwillige Helfer versuchten weiter, die Flammen einzudämmen.  

Israel

Ein massiver Waldbrand westlich von Jerusalem ist nach knapp drei Tagen gelöscht. Dies bestätigte am Mittwoch ein Sprecher des israelischen Ministers für innere Sicherheit, Omer Bar-Lev. Das Feuer war am Sonntag ausgebrochen und hatte sich trotz aller Bemühungen der Feuerwehr anfangs immer weiter ausgebreitet.

Schweden

Heftige Regenfälle haben im Osten Schwedens zu Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen sei die Gegend rund um Gävle, wo am Mittwoch ganze Wohngebiete unter Wasser standen, meldete die Nachrichtenagentur TT. Der Regen überflutete Bahngleise. Die Polizei forderte die Menschen auf, zu Hause zu bleiben - der Schulstart wurde abgesagt.