Gesperrte Theodor-Heuss-Straße beim Aktionstag 2029Foto: Lichtgut/Leif Piechowski Foto:  

Auch in diesem Jahr wird es pandemiebedingt keinen autofreien Sonntag in Stuttgart geben. Die Stadt will zum Ausgleich im September aber andere Veranstaltungen in den Stadtbezirken organisieren.

Stuttgart - Rund 30 Initiativen, Vereine und Institutionen sorgten im September 2019 mit vielfältigen Aktionen dafür, dass der autofreie Sonntag rund um die Theodor-Heuss-Straße zu einem eindrucksvollen Statement für den Klimaschutz wurde. Der damalige OB Fritz Kuhn versprach seinerzeit, es würden noch viele weitere folgen. Doch dann kam Corona – und der autofreie Sonntag 2020 fiel ins Wasser. Und auch 2021 wird es pandemiebedingt keine Großveranstaltung in der Stuttgarter Innenstadt geben.

 

Linksbündnis: Autofreier Sonntag wäre auch coronatauglich möglich

Stattdessen will die Stadt im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche eine Stuttgarter Mobilitätswoche mit dezentralen Veranstaltungen in den Stadtbezirken durchführen. Aufgrund der angespannten Lage durch das Infektionsgeschehen seien die Planung, Organisation und Durchführung von Großevents auch in diesem Jahr nicht verlässlich möglich, heißt es in einer Vorlage, über die der Gemeinderat in der kommenden Woche entscheiden will. Im Klimaausschuss gab’s vergangene Woche dafür überwiegend Verständnis, aber auch Kritik. Hannes Rockenbauch, Sprecher des Linksbündnisses, kritisierte, die Aktion lebe von Straßensperrungen, dem an diesem Tag kostenlosen Nahverkehrsangebot und dem Verzicht aufs Autofahren. „Das würde auch – ohne Eventcharakter – coronatauglich funktionieren.“

Andere Fraktionen dagegen wollen die Mobilitätswoche dazu nutzen, alle Mobilitätsformen gleichberechtigt darzustellen. „Dazu gehören auch Ferienflieger“, so Konrad Zaiß (Freie Wähler). Während Letzteres die Stadtverwaltung wohl vor größere Probleme stellen würde, versichert die Stadt, dass Geld für die kostenlose Nutzung des Nahverkehrs während der Mobilitätswoche eingeplant sei.