Auch mehr Fotovoltaikanlagen sollen in Schorndorf ein Teil der Klimaschutzmaßnahmen sein. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Gemeinderat Schorndorf hat einen tiefgreifenden Beschluss gefasst: Bis 2035 will die Kommune im Rems-Murr-Kreis klimaneutral werden. Dafür wird unter anderem eine neue Stabstelle eingerichtet.

Schorndorf - Mit überwiegender Mehrheit hat der Schorndorfer Gemeinderat beschlossen, dass die Daimlerstadt bis 2035 klimaneutral werden soll. Nur die AfD-Stadträte stimmten dagegen, dass Verwaltung, Tochterunternehmen und Kommunalpolitik ihr gesamtes Tun auf dieses Ziel hin ausrichten. Um diese Mammutaufgabe zu bewältigen, wird im Rathaus eine eigene Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität eingerichtet, die sich aus einer Leitung, einer Assistenz, einem Klimaschutzmanager, einem Radwegekoordinator sowie einem Mobilitätsbeauftragten zusammensetzt. Das Thema werde sich durch alle Fachbereiche ziehen, die Stabsstelle übernehme die Koordination, berichtete die städtische Mitarbeiterin Diana Gallego Carrera.

Bewertung und Beratung durch externe Experten

Der Klimaschutzmanager soll unter anderem ein integratives Klimaschutzkonzept erarbeiten, also einen Fahrplan bis 2035. Ein erstes Maßnahmenpaket soll im Herbst 2022 vorgestellt werden. Geplant ist zudem, die Aktivitäten der Stadt durch den European Energy Award bewerten zu lassen, auch dem Klimaschutzpakt Baden-Württemberg soll beigetreten werden. Damit verpflichte man sich zu einer Vorbildfunktion, müsse das Rathaus bis 2040 klimaneutral machen: „Aber wir wollen das schneller angehen“, sagte Diana Gallego Carrera.

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Weil es den Austausch mit den Bürgern brauche, soll ein Bürgerbeirat etabliert werden, der aus 25 zufällig ausgewählten Bürgern besteht. Die Ergebnisse dieses Gremiums sollen auch Grundlage sein für Beratungen im Gemeinderat. Zudem soll ein externer Beirat die Aktivitäten Schorndorfs zweimal im Jahr betrachten. Der Aufwand lohne sich, ist Diana Gallego Carrera überzeugt: Um sich vor Extremwetter zu schützen, um das Heft beim Klimaschutz in der Hand zu behalten, um mit Energieprojekten vor Ort Wertschöpfung zu binden und um weiter eine lebenswerte Stadt zu haben.