Weil die Sommer heißer werden, kaufen sich mehr Menschen Klimageräte für zuhause. Die Stiftung Warentest hat neun Geräte getestet und dabei deutliche Unterschiede in der Energieeffizienz festgestellt.
Der Klimawandel lässt auch in Deutschland die Nachfrage nach Klimageräten steigen. 2021 wurden hierzulande gut 3,85 Millionen Stück verkauft – gegenüber 3,25 Millionen im Jahr 2014. Wer sich so ein Gerät anschaffen will, sollte auf eine hohe Energieeffizienz achten, um den Stromverbrauch und die damit verbundenen Emissionen in Zaum zu halten. Am besten schneiden bei diesem Kriterium sogenannte Split-Klimageräte ab. Diese bestehen aus einem Innenteil, das im Raum hängt und einem Außenteil, das in der Regel an der Fassade befestigt wird. Beide sind durch Rohrleitungen miteinander verbunden, in denen das Kältemittel zirkuliert.
Preise zwischen 1070 und 2300 Euro
Neun dieser Split-Geräte nimmt die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Test“ unter die Lupe. Die Testkandidaten haben jeweils eine Kühlleistung von rund 2,5 Kilowatt, was nach Angaben der Tester ausreicht, um Räume mit bis zu 40 Quadratmeter Fläche bei 35 Grad Außentemperatur auf 24 Grad herunterzukühlen. Die Preise liegen zwischen 1070 und 2300 Euro. Am besten schneiden drei Geräte ab, die alle mit „gut“ (2,0) bewertet werden: Daikin FTXJ25AW + RXJ25A für 2300 Euro, Daikin FTXM25R + RXM25R für 1480 Euro und Midea MSAGAU-09HRFN8-ME + MOX201-09HFN8-ME für 1070 Euro. Knapp dahinter rangieren Klimageräte von Samsung, Fujitsu und Mitsubishi mit Noten zwischen 2,1 und 2,5. Ein „befriedigend“ gibt es für die Produkte von Kaisai und LG (beide 2,6) sowie von Mitsubishi (2,7).
Klimaschädliches Kältemittel
Die Kühlleistung wird bei sieben der neun Geräte mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet, bei LG und Toshiba reicht sie nur für die Note „befriedigend“. Das höchste Gewicht geben die Tester den Umwelteigenschaften, die zu 50 Prozent in die Endnote eingehen. Wichtigstes Kriterium ist dabei die Energieeffizienz, die sich unmittelbar auf die Stromkosten auswirkt.
Zudem fließen die Geräuschentwicklung des Außengeräts sowie die Treibhauswirkung des Kältemittels ein. Bei diesem Unterpunkt kommen alle Testkandidaten leider nur auf die Note „ausreichend“, weil sie das Kältemittel R32 nutzen. Normalerweise zirkuliert dieses zwar in einem geschlossenen Kreislauf. Tritt es aber etwa durch ein Leck im System aus, ist es 675 mal klimaschädlicher als das Treibhausgas Kohlendioxid. Einige Hersteller arbeiten daher an Geräten, die unbedenklichere Kältemittel wie beispielsweise Propan nutzen.
Auch Sonnenschutz ist wichtig
Der Einsatz stromverbrauchender Klimageräte sei nur eine von mehreren Möglichkeiten, um die Wohnung auch an heißen Tagen kühl zu halten, betont die Stiftung Warentest. In gut gedämmten Gebäuden ist nicht nur der Heizbedarf, sondern auch der Kühlbedarf deutlich geringer. Sinnvoll seien auch Jalousien, Markisen oder Schutzfolien gegen starke Sonneneinstrahlung. Richtiges Lüften kann ebenfalls helfen. Auch wenn man bereits ein Klimagerät besitzt, kann man mit den genannten Maßnahmen verhindern, dass sich die Wohnung zu stark aufheizt. Das Gerät muss dann weniger kühlen und verbraucht weniger Strom.
Da Klimaanlagen nach dem gleichen Prinzip wie Wärmepumpen arbeiten – nur in entgegengesetzter Richtung – lässt sich bei manchen Geräten der Kühlkreislauf so umkehren, dass sie auch zum Heizen verwendet werden können. Das könne vor allem in der Übergangszeit sinnvoll sein, schreiben die Warentester. Weil dabei Umweltwärme genutzt wird, verbraucht das Heizen mit einem dafür geeigneten Klimagerät weniger Strom als beispielsweise mit einem Heizlüfter. Um eine Stunde lang mit einer Leistung von 2000 Watt zu heizen, benötigt ein Klimagerät laut Stiftung Warentest nur rund 700 Watt. Heizen mit der Klimaanlage lohne sich meist aber nur, wenn diese ohnehin schon im Haus vorhanden ist.
Monoblock-Geräte arbeiten ineffizient
Abzuraten ist den Testern zufolge von sogenannten Monoblock-Klimageräten, die im Raum Luft ansaugen und gekühlt wieder abgeben. Die entzogene Wärme strömt durch einen Abluftschlauch nach außen. Hängt dieser etwa aus dem Fenster, strömt zwangsläufig auch warme Außenluft nach innen. Monoblocks kühlen nicht so gut und brauchen deutlich mehr Strom als Split-Geräte, die laut Stiftung Warentest rund siebenmal effizienter arbeiten.