Wegen der knappen Haushaltskasse plant die Stadtverwaltung, den Fördertopf für Balkonkraftwerke, nachhaltige Haussanierungen und Beratungen um 100 000 Euro zu kürzen.
Die verheerenden Feuer in Los Angeles machen es deutlich: Naturkatastrophen häufen sich, Klimaschutz ist unverzichtbar. Das weiß auch die Stadtverwaltung Ludwigsburg. Bereits 2022 entwickelte sie das Programm KlimaBonus, um die Investitionen der Bürger und Bürgerinnen in klimaschonende Technologien zu fördern.
Seitdem unterstützt die Stadt den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, nachhaltige Haussanierungen und den Neuanschluss an das Fernwärmenetz. Der Fördertopf wurde von ursprünglich 250 000 Euro auf zuletzt 500 000 Euro erhöht – Mittel, die stets vollständig ausgeschöpft wurden, wie Lena Völlinger, Klimaschutzkoordinatorin der Stadt, betont.
Bauauschuss in Ludwigsburg stimmt zu
Doch nun sind die Haushaltskassen knapp. Die Stadtverwaltung schlägt vor, das Fördervolumen auf 400 000 Euro zu reduzieren. Am Donnerstag wurde der Vorschlag im Bauausschuss präsentiert, der ihm – mit einer Enthaltung der AfD-Fraktion – absegnete.
Zusätzlich sollen einige Fördermaßnahmen angepasst werden. „Wir wollen uns hier besonders an der Struktur der Bundesförderung orientieren,“ hebt Völlinger hervor. Besonders im Bereich der Haussanierung plant die Stadt Änderungen.
Einzelmaßnahmen sollen zusammengefasst und die Antragsstellung erleichtert werden. Auch bei der Stromerzeugung gibt es Neuerungen. Die Förderung für Balkonkraftwerke wird von pauschal 300 Euro auf maximal 50 Prozent der Kosten reduziert. Die Stadt begrenzt die Förderung dabei jedoch auf 150 Euro. Neu im Programm ist eine Förderung in Höhe von 50 Euro für sogenannte Solarpartys. Dabei laden Besitzer von Photovoltaik-Anlagen ihre Nachbarn ein und informieren gemeinsam mit einem Experten über die Vorteile und Funktionsweise der Anlagen.
Die Anpassungen stoßen auf gemischte Reaktionen. Monika Schittenhelm (Grüne) begrüßt das Programm, äußert jedoch die Sorge, dass der reduzierte Fördertopf künftig nicht ausreicht und zu einem Antragsstopp führen könnte. „Um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, braucht es ein starkes Förderprogramm“, betont sie. Dafür sei auch ein Ausbau von Wärmepumpen notwendig. Dessen Förderung vermisse sie in dem Paket.
Stefanie Knecht (FDP) ist weniger besorgt. Sie glaubt nicht, dass die Kürzungen das Investitionsverhalten der Bürger und Bürgerinnen negativ beeinflussen werden, da einige Anträge lediglich Mitnahmeeffekte darstellen. „Viele würden sich beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage auch ohne Förderung anschaffen,“ erklärt sie. Allerdings kritisiert sie das Fehlen eines Zuschusses für Dachbegrünungen, eine wichtige Klimaanpassungsmaßnahme, die Städte vor Überhitzung schützt.
Gemeinderat entscheidet über den Vorschlag
Die endgültige Entscheidung fällt am 29. Januar im Gemeinderat. Die Zustimmung gilt als Formsache. Sollte der Vorschlag angenommen werden, tritt das angepasste Förderprogramm am 1. März in Kraft. Ein Jahr später will die Stadtverwaltung bei Bedarf anpassen.