Laut DAV gehört die Halle an der Stammheimer Straße insbesondere im Bereich Bouldern zu den größten und damit attraktivsten Anlagen in ganz Baden-Württemberg. Foto: privat

Ende 2012 wurde an der Stammheimer Straße von der Firma Climbmax eine große Kletter- und Boulderanlage eröffnet. Von Januar 2019 an wird sie von der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins (DAV) betrieben.

Zuffenhausen - Ende 2012 ist an der Stammheimer Straße eine große Kletter- und Boulderhalle eröffnet worden (wir berichteten). Nun bekommt die Anlage, die in Baden-Württemberg zu den größten ihrer Art zählt, einen neuen Betreiber: Die Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins (DAV) übernimmt die Halle von der Firma Climbmax. Aus der „Climbmax Kletterwelt“ wird zum 1. Januar 2019 die „Rockerei“.

„Wir haben mehrere Modernisierungsmaßnahmen in den bestehenden Räumlichkeiten geplant, um unseren Besuchern ein durchdachtes Konzept und ein verbessertes Kletter- und Boulder-angebot zu bieten“, sagt Frank Boettiger, Vorsitzender der Sektion Schwaben des DAV. Das Hauptaugenmerk lege man auf den Routenbau, doch auch der Eingangs- und Bistrobereich werde neu gestaltet. Zudem plane man ein neues Preiskonzept. Alle Umbauarbeiten sollen im laufenden Betrieb über die Bühne gehen.

Aus „Climbmax“ wird die „Rockerei“

Insgesamt hat die „Rockerei“ eine Kletterfläche von 1500 Quadratmetern mit einer maximalen Höhe von 14,50 Metern. Die Boulderfläche beträgt 800 Quadratmeter mit bis zu 4,50 Metern Höhe. Der Begriff „Rockerei“ bezieht sich auf das englische Wort Rock (Felsen). Damit soll laut dem Deutschen Alpenverein ein gedanklicher Bogen vom reinen Indoor-Klettern und Bouldern zum Outdoor-Sport am Felsen gespannt werden.

Der DAV wird das Gebäude mieten. Eigentümer ist die Firma Jaus, die auf dem Areal früher eine Bäckerei betrieb. Inventar und Ausrüstung der Halle hat der DAV für insgesamt 1,2 Millionen Euro gekauft. Übernehmen kann der Alpenverein die Kletterhalle, weil der Hauptgesellschafter des derzeitigen Betreibers sich aus Altersgründen zurückzieht.

Der DAV setzt künftig stärker auf Klettern

Aktuell betreibt der 32 000 Mitglieder starke Verein bereits in Eigenregie Kletterhallen in Kirchheim und Aalen. Das Kletterzentrum auf der Waldau unterhalten die Schwaben gemeinsam mit der Sektion Stuttgart. „Wir haben über unser Vorhaben in der letzten Mitgliederversammlung berichtet, diskutiert und grünes Licht für den Kauf bekommen“, sagt Boettiger. Grundsätzlich möchte der Verein künftig mehr Engagement in den Ausbau des Klettersports stecken. Mit der Halle in Zuffenhausen hätten nun noch mehr Menschen im Großraum Stuttgart die Möglichkeit, zu klettern und zu bouldern. In diesem Zusammenhang verweist der DAV auf die Standortvorteile in Zuffenhausen. Es bestünde eine gute Anbindung an das Stadt- und S-Bahn-Netz, zudem gebe es im Hofbereich zahlreiche Parkplätze.

Momentan sind auf der Anlage 15 Mitarbeiter beschäftigt, die alle übernommen werden sollen. Außerdem möchte der DAV zwei Betriebsleiter einstellen, die sich um die einzelnen Themengebiete kümmern. Der Deutsche Alpenverein geht von rund 70 000 Besuchern im ersten Jahr aus, pro Tag rechnet man mit 150 bis 200 Gästen. Für die Folgejahre wird eine entsprechende Steigerung ins Auge gefasst. Auch sollen künftig Wettkämpfe auf der Anlage stattfinden. Momentan wird laut DAV unter anderem die Ausrichtung eines landesweiten Boulder-Wettkampfs geprüft.