Übergriffe und Gewalttaten geschehen laut Polizei in der Stuttgarter Klett-Passage selten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Ruf der Stuttgarter Klett-Passage in Sachen Sicherheit hat gelitten. Aber besteht tatsächlich Grund zur Ängstlichkeit? Die Stuttgarter Polizei nimmt Stellung.
 

Stuttgart - Die Stuttgarter Klett-Passage - zentral und stark frequentiert. Aber auch sicher? Der Ruf der Einkaufsmeile, die den Hauptbahnhof unterirdisch mit der Innenstadt verbindet, hat gelitten. Einheimische, Pendler auf dem Weg zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder Besucher - so mancher empfindet die Passage im Untergrund als unsicher. Aber ist diese Ängstlichkeit begründet - oder lediglich ein Gefühl?

"Die Furcht vor der Klett-Passage ist nicht begründet", stellt ein Sprecher der Stuttgarter Polizei klar. "In der Klett-Passage tummeln sich Menschen aller Nationalitäten und aller sozialer Schichten. Manche lagern auf dem Boden, so dass Passanten kaum durchkommen." Dieser Anblick, so der Sprecher weitere, löse Ängste aus und beeinträchtige das Sicherheitsgefühl der Passanten.

Weniger Gewaltdelikte als im Umfeld

Dabei würden Übergriffe und Gewalttaten selten in der Unterführung geschehen. Zumindest weniger häufig als im direkten Umfeld der Passage - der Königstraße und ihren Nebenstraßen sowie im Oberen und Mittleren Schlossgarten.

In der Einkaufsmeile habe es die Polizei mehr mit Taschendiebstählen und Drogendelikten zu tun. Die Enge der Treppen und Rolltreppen der Passage, auf denen Passanten oft dicht an dicht aneinander vorbeihasten, komme Langfingern zupass. Zudem fungiere die Passage als bekannter Treffpunkt für Drogendealer. Für den Sicherheitsaspekt von Pendlern und Passanten habe diese Tatsache aber keine Relevanz.

"So viel passiert hier nicht"

Die Stuttgarter Polizei kontrolliere täglich, auch in Zivil. Regelmäßig würden Schwerpunkteinsätze stattfinden. Aggressiven Bettlern und Menschen, die in der Passage auf dem Boden liegen oder übernachten würden, erteile die Polizei Platzverweise. Das Problem: Wenig später kehren die Betroffenen zurück und suchen sich in der Passage ein neues Plätzchen. "Hier ist es schließlich warm und trocken", erklärt der Sprecher.

Trotzdem bleibt der Beamte dabei: "So viel passieren tut hier an und für sich nicht."