Vielerlei Angebote: Beim Rielingshäuser Kleinkunstmarkt gibt Keramik, Holzofenbrot und Gehäkeltes Foto: avanti

Die vielen Besucher des Kleinkunstmarkts in der Rielingshäuser Kelter zeigen lebhaftes Interesse am vielfältigen Angebot, achten aber auch auf den Geldbeutel.

Die Bedingungen für den Kleinkunstmarkt „Kunst & Genuss“ in Rielingshausen waren am Sonntag ideal: sonniges, aber nicht zu heißes Wetter lockte zahlreiche Besucher in die historische Kelter. Drinnen sorgten 16 Teilnehmer mit ihren Ständen für kreative und für kulinarische Vielfalt. Denn es sind nicht nur geschickte Hobbykünstler, deren liebevoll gefertigtes Repertoire die Gäste anlockt: Auch Nudeln, Brot, Schnaps, Liköre und Honig reihen sich unter die Produkte. Neu unter den Ausstellenden waren Ursula Fackler, die mit Gehäkeltem, Gestrickten oder Genähten für Kinder aufwartete sowie Michaela Schmalz vom gleichnamigen Ölbrunnen in Erdmannhausen. Sie hatte gepresste Öle mitgebracht und machte darauf aufmerksam, dass es sich bei Leinöl und Leindotteröl um zwei verschiedene Samen handelt.

 

Manches erinnerte an den Muttertag vor zwei Jahren, als nämlich die dritte Auflage der beliebten Veranstaltung über die Bühne ging, die auch heuer wieder von Christiane Scheuing-Bartelmess und Tanja Wildermuth vom Kultur- und Heimatverein mit viel Herzblut organisiert wurde. Damals wie jetzt war bereits gegen 15 Uhr das Kuchenangebot komplett ausverkauft. Und das, obwohl fast dreißig kalorienlastige Exemplare von Eltern wie Lehrerkräften der Quellen-Grundschule gespendet worden waren.

Die Fördervereinsmitglieder der Schule hatten die Bewirtung in der Kelter übernommen: in mehreren Schichten, denn die Helferinnen und Helfer sind dabei tüchtig gefordert. Der Erlös von Maultaschen, Kartoffelsalat oder Kuchen kommt den Kindern der Quellen-Grundschule zugute.

Verblüffende Effekte

Margarete Mwangovi aus Remseck, die mit der Encaustic-Malerei verblüffende Effekte und ansprechende Motive auf Karten zaubert, ist in der Kelter nicht mehr wegzudenken. Gern schauen ihr die Gäste bei ihrem Hobbys zu, das sie 2007 auf der Messe in Stuttgart kennenlernte. Seither ist sie fasziniert von dem Farbspiel, das mit den in Wachs gebundenen Farbpigmenten scheinbar spielerisch erzeugt werden kann. Wie simpel sich ein Goldrand an Grußkarten anbringen lässt, demonstrierte sie am Objekt.

Marie Binder und Tamara Dietrich hat schon in jungen Jahren das Häkelfieber erfasst. „Meiner Mutter war wichtig, dass ich als Gymnasiastin auch etwas Handwerkliches lerne. Deshalb brachte sie mir das Häkeln bei“, erklärte Marie Binder, die wiederum ihre Freundin Tamara mit dem Häkelvirus infiziert hat. Weil die beiden irgendwann so viel produziert hatten, fingen sie schließlich an, es zu verkaufen. Die Nachfrage nach ihren Häkel-Objekten – etwa Entchen, Wichtel, Koalas – war an dem Tag groß.

Keramik läuft diesmal nicht so gut

Als nicht ganz so erfolgreich wie beim letzten Mal beurteilte dagegen Raffaela Norma den Verkauf ihrer handgemachten Keramik-Unikate, die mit ihren tollen Mustern – Spitzendeckchen nachempfunden – attraktiv hervorstechen. Lore Fütterling hat bis vor 20 Jahren ihre ganze Hingabe in das Herstellen von Teddybären gesteckt: „Mit lauter drehbaren Gelenken“, wie sie stolz ausführte. Zwei ihrer wenigen, noch vorhandenen Exemplare, dürfen jeweils mit auf einen Markt. So auch an Muttertag. „Der Verkaufsrenner aber sind die Upcycling-Taschen aus Kaffeetüten“, betonte die emsige Näherin, bei der es auch gefüllte Kräuter-Kissen gegen Kopfschmerz, Erkältung oder Schlaflosigkeit zu finden gibt.

Sabine Stickels gebackene Holzofen-Brote aus Sauerteig sind längst kein Geheimtipp mehr. Ebenso wie die Vielfalt an selbst gemachten Nudeln: Tulpen, Trompeten, Schneckle, Sterne oder auch Wellenspätzle sind in ihrem Sortiment vertreten. Um das Riesenangebot für den Markt zu stemmen, helfen auch die drei Töchter mit. Der Besucher-Nachwuchs, etwa Fabienne, Joelin und Emelie, war wiederum am Basteltisch aktiv, wo deren Mütter noch mit einem weiteren Geschenk an dem Tag überrascht wurden: mit Wolle gewickelten Herzen auf selbstgestalteten Karten.