Wegen seines Fellmusters wird der kleine Nager „Zorro“ genannt. Foto: dpa/Rudolf Leitl

Ein markantes Fellmuster am Kopf, das einer „Zorro-Maske“ und 15 Zentimeter Körperlänge: Forscher sind begeistert über das seltene Nagetier, das nun im Allgäu entdeckt wurde.

Oberstdorf - Es ist eine kleine Sensation für Artenschützer: In den Allgäuer Alpen ist eine seltene Nagetierart entdeckt worden. „Dass diese Art auch auf über 1600 Metern am Rande einer Alpfläche lebt, ist wissenschaftlich höchst interessant und bedarf weiterer Forschung“, sagte Henning Werth vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern am Donnerstag. Der Gebietsbetreuer der Allgäuer Alpen hat den Gartenschläfer auf einer Wildtierkamera südlich von Oberstdorf (Landkreis Oberallgäu) entdeckt.

Der kleine Nager ist erkennbar an dem markanten Fellmuster am Kopf, das einer „Zorro-Maske“ ähnelt – daher trägt der etwa 15 Zentimeter große Verwandte des Siebenschläfers auch den Namen „Zorro“. Laut LBV handelt es sich um die in Europa am stärksten zurückgehende Nagetierart. Das Verbreitungsgebiet hat sich in den vergangenen 30 Jahren halbiert.

„Zorro“ hält bis April Winterschlaf

„Für uns ist das eine kleine Sensation“, sagte der Wildbiologe Johannes Lang von der Justus-Liebig-Universität Gießen am Donnerstag. Zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz und der Senckenberg Gesellschaft für Naturschutz leitet die Universität das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“, um das Aussterben von „Zorro“ zu verhindern.

In Bayern ist laut Lang bisher nur das Fichtelgebirge als Verbreitungsgebiet bekannt. Auch in den Alpen komme der Nager vor, sei auf der deutschen Seite aber weniger verbreitet. „Zorro“ hält bis etwa April seinen Winterschlaf – in der Zwischenzeit wollen die Artenschützer beraten, wie es mit der Spurensuche im Frühjahr weitergeht.