Die Maus sucht in der Tierwelt nach einem Freund – das stellt sich anfangs als schwierig dar. Foto: Werner Kuhnle

Die Paul-Aldinger-Schule hat zum jährlichen Kleinkunstabend eingeladen. Bereits zum zwölften Mal sind die Gäste der Einladung gefolgt und haben für ein volles Haus gesorgt.

Kleinbottwar - E

s ist rappelvoll in dem Kleinbottwarer Schulgebäude, das sich als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum einen guten Ruf erarbeitet hat. Viele Besucher des Kleinkunstabends finden keinen Sitzplatz mehr, säumen aber erwartungsfroh den Saal. Mit ihrem Beifall und dem fröhlichen Gelächter tragen auch sie zum gemeinschaftlichen Erleben bei, das den darstellenden Kindern von Klasse 3 an bis hin zu den „Großen“, die die berufsvorbereitende Einrichtung in Ludwigsburg besuchen, hilft und sie bei ihrem Tun auf der Schul-Bühne beflügelt. Die Betreuer unterstützen die vielseitigen Auftritte, halten sich aber dezent im Hintergrund.

Lautpolternde Elefantenkinder betreten die glitzernd-bunte Show-Welt. Sie sind, wie auch die darauf folgenden Frösche, Giraffen, Löwen und Pfaue, potenzielle Kandidaten für eine Freundschaft mit der Maus, die einen Freund sucht. Doch mal ist ihnen das niedliche Nagetier zu klein oder zu schwach, dann kann es wieder nicht weit genug hüpfen, oder es ist nicht ausreichend schön. Erst beim Pferd will es schließlich klappen und ein Kleinkunstabend, der das Thema Freundschaft und den Umgang miteinander in bunten Farben thematisiert, nimmt an der Paul-Aldinger-Schule seinen Lauf.

Als „ein Feuerwerk von dem, was unsere Schule ausmacht“, bezeichnet Rektor Rüdiger Hezel das Programm. Der Abend findet in diesem Jahr zum ersten Mal im März statt. „ Im Sommer ist es immer so heiß gewesen“, argumentiert der Schulleiter, der nun mit dem anderen Wetterextrem leben muss. „Wir haben kurzzeitig überlegt, ob wir Glühwein ausschenken“, witzelt Hezel über die winterlichen Temperaturen. Doch die Stimmung im Saal ist bestens. Niedliche Feen und „wunderbare“ Monster sind auf der Bühne ebenso mit von der Partie wie die „Vier Elemente“, die körpersprachlich ausdrucksstark und mit auffälligen Kostümen von den Kindern interpretiert werden. Zu den Darstellern zählen auch Schüler der kooperativen Organisationsformen. Soll heißen: einige Paul-Aldinger-Schüler werden an anderen Orten, wo es Regelschulen gibt, wohnortnah zusammengefasst und gemeinsam mit deren Schülern im Sinne der Inklusion unterrichtet. So etwa in Erdmannhausen und in Kirchheim. Die Schüler aus Kirchheim sind es, die sich beim Kleinkunstabend den Abenteuern des Peter Pan widmen und so die Zuschauer unterhalten. Als Moderatoren-Duo treten Aline und Lara ins Rampenlicht und führen durch das Programm. Wie jemand sich aber fühlt, wenn er von seinen Mitschülern gemobbt wird, das kommt an dem Abend auch zur Sprache. Leicht bedrohlich wirkt das Szenario der 16 bis 20-Jährigen aus der Berufsschulstufe, die schließlich eindrucksvoll vorführen, wie es aussehen kann, wenn andere dem Opfer engagiert zu Hilfe kommen.

Und natürlich kommt auch die Bewegung nicht zu kurz: Mit Musik und Tanz verabschieden sich die eifrig und mit glänzenden Augen agierenden Schüler (Klassen 6, 8 und 9) im letzten Programmteil von ihrem begeisterten Publikum.