Der Laden ist im Oktober 2016 eröffnet worden. Foto: Archiv (Frank Wittmer)

Der Kleiderladen des Arbeitskreises Asyl in der Talstraße schließt demnächst. Das Angebot wird aber eigentlich noch immer gebraucht.

Affalterbach - „Es ist traurig, denn unser Angebot wird immer noch gebraucht“, sagt Gisela Scheck. Sie ist die Verantwortliche für den Kleiderladen Affalterbach, der jetzt schließen muss, weil keine neuen, passenden Räumlichkeiten für das Angebot des Arbeitskreises Asyl gefunden wurden.

Im vergangenen November war der Kleiderladen von der Schillerstraße in die Talstraße umgezogen, weil die ursprünglichen Räume als Unterkunft für eine Flüchtlingsfamilie gebraucht wurden. Allerdings sei damals schon klar gewesen, dass diese Lösung nicht auf Dauer sein würde, da das Haus zum 30. Juni verkauft wird, erklärt Gisela Scheck. „Wir wollten die Zeit nutzen, um für danach etwas Neues zu finden.“ Und genau das habe man gemeinsam mit der Gemeinde auch getan. Allerdings ohne Erfolg. „Es hat sich auf all die Anzeigen im Amtsblatt nichts getan“, bedauert Gisela Scheck und fügt hinzu: „Jetzt müssen wir leider ganz aufgeben.“

Und das sei schade – nicht nur für den Arbeitskreis Asyl, der das Angebot vor dreieinhalb Jahren ins Leben gerufen hat. „Es ist auch traurig für diejenigen, die bei uns einkaufen, denn nicht nur das, sondern auch die Kommunikation untereinander im Laden fällt weg.“

Im Oktober 2016 war der Affalterbacher Kleiderladen eröffnet worden. Ein knappes halbes Jahr liefen die Vorbereitungen. Ein Team aus acht ehrenamtlichen Frauen hatte Kleider angenommen, gewaschen und sortiert. „Es waren durchweg ordentliche Sachen, sogar ein paar Marken-Klamotten sind dabei“, freute sich Gisela Scheck bei der Eröffnung. „Wir, das Kleiderladenteam, waren überwältigt von der Spendenbereitschaft unserer Affalterbacher Bürger.“

Die Einrichtung, die jetzt schließen muss, war nicht nur für Flüchtlinge gedacht, „Bei uns dürfen sich alle etwas aussuchen, die sozial benachteiligt sind“, lautete das Credo. Da der Kleiderladen coronabedingt wie viele andere auch einige Wochen schließen musste, ist er derzeit „mit Kleidung bis obenhin voll“, so Gisela Scheck. Einen letzten Öffnungstermin wird es vor der Schließung noch geben, dieser kann bei ihr telefonisch unter der Nummer 0 71 44 / 3 61 45 erfragt werden. „So können wir die Einkäufer koordinieren, damit es zu keinem Gedränge kommt und die Abstandsregelungen eingehalten werden können“, erklärt die Ehrenamtliche. Zudem habe man auch noch eine Kommode und ein Bücherregal abzugeben, Interessenten können sich ebenfalls telefonisch an Gisela Scheck wenden.