Früher einer der profiliertesten Schauspieler im Staatstheater, heute erfolgreicher Regisseur: Klaus Hemmerle bei den Proben im Alten Schauspielhaus Foto:  

Gewalt und Gegengewalt: Am 13. September eröffnet das Alte Schauspielhaus in Stuttgart seine Spielzeit mit „Wilhelm Tell“. Der Regisseur Klaus Hemmerle verrät, was ihn am Schiller-Klassiker jenseits aller geflügelten Worte reizt.

Stuttgart - Geht’s noch? „Wilhelm Tell“, den Schrecken der Deutschschüler, aufführen? Und damit die Saison eröffnen? Der Regisseur Klaus Hemmerle, unter Friedrich Schirmer einer der profiliertesten Schauspieler im Staatstheater-Ensemble, nimmt die Herausforderung an. Im Alten Schauspielhaus will er das Schiller-Drama in all seiner Modernität zeigen – und in seiner Brisanz: Die Welt wäre besser ohne Tyrannen, aber darf man sie deshalb töten, wie es Wilhelm Tell tut? „Schiller“, sagt der 59-jährige Hemmerle, „konfrontiert uns mit einem moralischen Dilemma, das zeitlos ist.“