Auf Facebook werden illegale oder verstörende Inhalte von Hand aussortiert. Eine Ex-Mitarbeiterin klagt nun, da ihr Beruf sie krank gemacht habe.

Sogenannte "Content Moderators" sind dafür zuständig, auf Facebook Beiträge zu überprüfen und verstörende oder illegale Inhalte zu entfernen. Laut einer nun eingereichten Klage von einer Frau, die dieser Arbeit für neun Monate nachging, werden diese Mitarbeiter nicht genügend vor den möglichen psychologischen Auswirkungen ihres Jobs geschützt. Das berichtet unter anderem die "New York Post".

"Jeden Tag veröffentlichen Facebook-Nutzer Millionen von Videos, Fotos und Live-Streams von sexuellem Missbrauch von Kindern, Vergewaltigungen, Folter, Sex mit Tieren, Enthauptungen, Suiziden und Morden", heißt es demnach unter anderem in der Klage der ehemaligen Mitarbeiterin. Doch das Unternehmen habe nicht genügend unternommen, um die Moderatoren vor einem "psychologischem Trauma" zu schützen.

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Wie gelähmt

Die Frau leide mittlerweile unter einer "lähmenden posttraumatischen Belastungsstörung", die alleine durch das Berühren einer Maus oder das Betreten eines kalten Gebäudes hervorgerufen werden könne. Die Ex-Mitarbeiterin und ihre Kollegen hätten wöchentlich mehr als zehn Millionen Beiträge mit potenziell schädlichen Inhalten kontrollieren müssen.

In einem E-Mail-Statement gegenüber der Tech-Website "Mashable" erklärte ein Facebook-Sprecher, dass die Vorwürfe gerade geprüft würden. Dem Unternehmen sei bewusst, dass "diese Arbeit oft schwierig sein kann". Darum nehme man "die Unterstützung unserer Content Moderators unglaublich ernst". Dazu zählen demnach auch ein entsprechendes Training, Arbeitgeberleistungen und das Angebot psychologischer Hilfe für jeden Mitarbeiter.